Wirtsantwort

Wirtsantwort bezeichnet die Gesamtheit der Reaktionen eines Wirtsorganismus auf einen externen Reiz, typischerweise einen Infektionserreger oder Fremdkörper. Sie umfasst angeborene und adaptive Mechanismen und zielt darauf ab, Erreger abzutöten oder zu eliminieren, Gewebe zu schützen und die Homöostase wiederherzustellen. Die Reaktion beginnt oft mit der Barriere des Körpers und der Aktivierung angeborener Abwehrmechanismen, zu denen Zellen wie Makrophagen, Neutrophile, dendritische Zellen und natürliche Killerzellen gehören sowie das Komplementsystem. Entzündungsmediatoren wie Zytokine koordinieren die Abwehr und schaffen eine Umgebung, die Erreger bekämpft.

Die adaptive Immunität liefert eine spezifizierte Reaktion: T-Zellen vermitteln zelluläre Abwehrmaßnahmen, B-Zellen produzieren Antikörper, und Gedächtniszellen ermöglichen eine schnellere Reaktion bei wiederholter Exposition. Die Wirtsantwort ist stark reguliert, um Gewebeschäden zu vermeiden; eine Dysregulation kann zu Immunpathologien führen, etwa Sepsis oder Zytokinsturm.

Faktoren, die die Wirtsantwort beeinflussen, umfassen Alter, genetische Veranlagung, Immunstatus, Vorerkrankungen, Ernährung, Mikrobiom und Umweltbedingungen. Die Wirtsantwort ist auch Gegenstand medizinischer Interventionen: Impfungen nutzen sie, Therapien zielen darauf ab, überaktive Reaktionen zu dämpfen oder gezielt zu modulieren (z. B. Antikörpertherapie, Immuntherapie, Kortikosteroide).

Die Messung erfolgt klinisch durch Symptome und Laborparameter wie Leukozytose, C-reaktives Protein (CRP) oder Procalcitonin; in der Forschung helfen Modelle der Wirtsantwort, Krankheitsmechanismen zu verstehen. Der Begriff wird vor allem in der Infektionsbiologie verwendet, findet aber auch in der Immuntherapie, Transplantationsmedizin und Allergologie Anwendung, wo das Gleichgewicht zwischen Abwehr und Gewebeschonung zentral ist.