Gleichgewicht

Gleichgewicht ist ein Begriff der Balance in vielen Bereichen. Das Wort stammt vom mittelhochdeutschen Gleichgewicht, wörtlich „gleiche Ordnung“, und bezeichnet einen Zustand, in dem gegensätzliche Kräfte oder Prozesse sich gegenseitig ausgleichen.

In der Mechanik bezeichnet statisches Gleichgewicht einen Zustand, in dem die resultierende Kraft und das resultierende Drehmoment Null sind; ein ruhendes oder in Bewegung bleibendes Objekt bei konstanter Geschwindigkeit. Dynamisches Gleichgewicht beschreibt einen Zustand, in dem makroskopische Größen konstant bleiben, obwohl auf mikroskopischer Ebene Bewegung stattfindet.

In geschlossenen Systemen kann chemisches Gleichgewicht vorliegen, wenn Vor- und Rückreaktionen mit gleicher Geschwindigkeit ablaufen. Die Konzentrationen bleiben konstant, der Zustand ist dynamisch. Das Gleichgewicht verschiebt sich mit Temperatur, Druck und Konzentrationen gemäß dem Prinzip von Le Chatelier. Der Gleichgewichtszustand wird durch das Gleichgewichtskonstante K beschrieben.

Biologisch dient Gleichgewicht oft der Homöostase, der Aufrechterhaltung stabiler innerer Bedingungen. Ökologische Gleichgewichte bezeichnen stabile Beziehungen in Ökosystemen; Störungen können zu veränderten Populationen führen. In der Physiologie kann Gleichgewicht auch Körperprozesse wie den Säure-Basen-Haushalt beschreiben.

In der Ökonomie und Spieltheorie spricht man von Gleichgewicht, etwa dem Nash-Gleichgewicht, dem Zustand, in dem keine Partei ihren Vorteil durch einseitiges Abweichen verbessert.

Gleichgewicht ist ein konzeptioneller Sammelbegriff, der sich in vielen Disziplinen auf das Ausgleichen, Stabilisieren oder Gleichbleiben von Kräften, Konzentrationen oder Zuständen bezieht.