Wachstumsprobleme

Wachstumsprobleme bezeichnet Verzögerungen oder Abweichungen im Wachstum von Lebewesen, insbesondere von Kindern, kann aber auch in Pflanzen oder Tieren auftreten. Im medizinischen Kontext werden damit meist Störungen des körperlichen Wachstums in der Kindheit und Jugend beschrieben. Typische Erscheinungsformen sind mangelndes oder verlangsamtes Wachstum (short stature, Wachstumsverzögerung) und sogenanntes Failure to Thrive bei unzureichender Gewichtszunahme.

Ursachen lassen sich in mehrere Kategorien einteilen: endokrinologische Störungen wie Wachstumshormonmangel oder Schilddrüsenunterfunktion; chronische Erkrankungen (Nierenerkrankungen, Lebererkrankungen, entzündliche Darmerkrankungen); Ernährungsdefizite oder Malabsorption; genetische oder syndromale Ursachen (Turner-Syndrom, Noonan-Syndrom, andere kongenitale Erkrankungen); Medikamente und psychosoziale Faktoren.

Diagnose erfolgt durch systematisches Growth-Monitoring, das regelmäßige Messung von Größe, Gewicht und Wachstumsgeschwindigkeit sowie den Abgleich mit alters- und geschlechtsspezifischen Referenzwerten umfasst. Weitere Untersuchungen umfassen Knochenalterung (Röntgen des Handgelenks), Laboruntersuchungen (Schilddrüsenfunktion, IGF-1, Nieren- und Leberwerte, Entzündungsmarker) und ggf. bildgebende oder genetische Tests. Die Wahl der Tests hängt von Verdachtsfeldern und Alter ab.

Behandlung richtet sich nach der Grunderkrankung. Häufige Ansätze sind Ernährungstherapie, Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung, endokrine Therapien wie Substitutionen bei entsprechenden Defekten sowie begleitende medizinische und psychosoziale Unterstützung. In der Landwirtschaft oder Botanik spricht man von Umwelt- und Nährstoffstress; hier helfen Optimierung von Wasser, Nährstoffen, Temperatur und Schädlingsmanagement.

Prognose: je nach Ursache unterschiedlich; frühzeitige Erkennung und adäquate Behandlung verbessern häufig das endgültige Wachstum und die Entwicklung.