Verpackungsgewichte

Verpackungsgewichte bezeichnet das Gewicht aller Materialien, die zur Verpackung eines Produkts verwendet werden. Dazu gehören Innen- und Umverpackung, Verschlüsse, Füllmaterial und Begleitpapiere. In der Praxis unterscheidet man Nettogewicht des Produkts, Verpackungsgewicht (Tara) und Bruttogewicht (Produkt plus Verpackung). Das Verpackungsgewicht ist damit ein zentraler Bestandteil der Gesamtgewichtskomponenten in Logistik, Handel und Produktentwicklung.

Auswirkungen und Ziele: Ein höheres Verpackungsgewicht erhöht Transportkosten, Energieverbrauch und Emissionen. Unternehmen streben Leichtbau- oder Minimierung von Verpackungen an, um Abfälle zu reduzieren, Recycling zu erleichtern und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Gleichzeitig müssen Schutzleistung, Haltbarkeit, Lagerung und Markenauftritt gewährleistet bleiben.

Messung und Management: Verpackungsgewicht wird oft pro Produktlinie oder SKU erhoben und in Logistik, Einkauf und Produktentwicklung berücksichtigt. Zur Messung dienen regelmäßige Gewichtserhebungen von Verpackungskomponenten, Stücklisten und Musteruntersuchungen. Im Entwicklungsprozess werden Zielgrößen festgelegt und Leichtbau-Alternativen geprüft. Typische Reduktionsmaßnahmen sind Materialwechsel, schlankere Umverpackungen, passgenaße Innenverpackung und Optimierung der Füllstoffe.

Rechtlicher Rahmen: In der EU und in Deutschland regulieren Verpackungsverordnungen das Verhältnis von Verpackung, Abfall und Recycling. Das Verpackungsgesetz (VerpackG) sowie EU-Richtlinien zielen darauf ab, Verpackungsabfälle zu vermindern, die Recyclingfähigkeit zu verbessern und klare Kennzeichnungen sicherzustellen. Unternehmen müssen häufig das Verpackungsmaterial dokumentieren und geeignete Sammel- und Rückführungssysteme nutzen.