Verbindungsinformationen

Verbindungsinformationen bezeichnet man im Bereich der Netzwerktechnik als Daten über eine bestehende Verbindung, die den Verbindungsaufbau, Verlauf und Abwicklung betreffen, ohne den eigentlichen Inhalt der übertragenen Daten zu umfassen. Typische Merkmale sind Quelle und Zieladresse, verwendetes Protokoll (z. B. TCP, UDP), Portnummern, Zeitstempel für Beginn und Ende der Verbindung, Dauer sowie Volumen der übertragenen Bytes oder Pakete. Verbindungsinformationen unterscheiden sich damit von Payload-Daten, die den tatsächlichen Inhalt der Kommunikation darstellen.

Als Bestandteil der Tele- und Netzwerktechnik dienen Verbindungsinformationen der Steuerung, Abrechnung, Fehlersuche und Sicherheitsanalysen. Sie werden von Routern, Switches, Firewalls, Proxies oder spezialisierten Erfassungssystemen erhoben. In vielen Systemen werden sogenannte Flows erfasst, die eine prägnante Zusammenfassung eines Verkehrsmusters liefern, statt jedes einzelne Paket zu speichern. Gängige Formate sind Flow-basierte Modelle wie NetFlow, IPFIX oder sFlow.

NetFlow (ursprünglich von Cisco) und IPFIX definieren Felder wie Quell- und Zieladresse, Quell- und Zielport, Protokoll, Byte- und Paketanzahl, Start- und Endzeit eines Flows. Diese Informationen erleichtern Netzwerkmanagement, Abrechnung, Leistungsüberwachung, Kapazitätsplanung und Sicherheitsanalysen. Betreiber können Verbindungsinformationen aggregieren, anonymisieren oder gegen Aufbewahrungsfristen verarbeiten, um Datenschutzanforderungen zu erfüllen.

Rechtliche und ethische Aspekte betreffen vor allem Datenschutz. In vielen Rechtsordnungen gelten Verbindungsinformationen als personenbezogene Daten, wenn sie einer einzelnen Person zugeordnet werden können. Speicherfristen, Zweckbindung, Zugriffskontrollen und gegebenenfalls Anonymisierung sind zentrale Prinzipien. Bei Polizei- oder Strafverfolgung können Verbindungsinformationen unter bestimmten gesetzlichen Voraussetzungen offengelegt werden.

Sie sind ein zentrales Element der Netzwerkinfrastruktur, liefern aber auch potenzielle Angriffsflächen für Missbrauch. Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Nutzungsfähigkeit, Transparenz und Datenschutz ist daher ein wesentlicher Aspekt bei der Gestaltung von Netzwerkinfrastrukturen.