Trübungen

Trübungen, auch als Trübung bezeichnet, ist die sichtbare oder messbare Undurchsichtigkeit eines Mediums, typischerweise von Flüssigkeiten. Sie entsteht durch suspendierte Partikel, kolloidale Stoffe oder geringe Gasblasen, die Licht streuen und so das Klarsehen beeinträchtigen. Trübung ist ein Indikator für die Anwesenheit von Feststoffen im Wasser oder anderen Flüssigkeiten, sie verrät aber nicht unmittelbar, welche chemische Substanz vorhanden ist.

Ursachen der Trübung reichen von natürlichen Prozessen wie Regenfällen, Bodenerosion, Sedimentation und Algenwachstum bis zu menschlichen Aktivitäten wie Abwassereinleitungen, Oberflächenabfluss, Bergbau oder industrielle Emissionen. In Trinkwasser- und Abwasserbehandlungen kann Trübung durch gelöste oder suspendierte Stoffe variieren, einschließlich organischer Substanzen, Silikate und Tonminerale.

Die Messung der Trübung erfolgt überwiegend nephelometrisch. Dabei wird Licht in einem bestimmten Winkel gestreut, und die Intensität der Streuung wird in Einheiten wie NTU (Nephelometric Turbidity Unit) oder FNU (Formazin Nephelometric Unit) angegeben. In vielen Ländern gelten Grenzwerte für Trinkwasser, oft mit einem Zielwert von weniger als 1 NTU und einem maximal zulässigen Wert von 5 NTU; nach modernen Aufbereitsungsprozessen strebt man häufig Werte deutlich darunter an, um eine sichere Desinfektion zu gewährleisten.

Auswirkungen und Bedeutung: Hohe Trübung kann die Entfernung von Krankheitserregern durch Desinfektionsmittel beeinträchtigen, Indikatoren für Schadstoffe liefern und Geschmack sowie Ästhetik beeinträchtigen. In der Wasseraufbereitung werden Koagulation, Flockung, Sedimentation und Filtration eingesetzt, ergänzt durch Membran- oder Aktivkohlebehandlungen, um Trübungen zu reduzieren.

Trübungen finden sich auch in anderen Bereichen wie der Lebensmittel- und Getränkeherstellung oder der Industrie, wo sie als Qualitätsmerkmal oder Prozessindikator dienen.