Trockenheitsgefühl

Trockenheitsgefühl bezeichnet eine subjektive Empfindung von Trockenheit der Haut, Schleimhäute oder der Augenoberfläche, die als unangenehm wahrgenommen wird. Es ist kein eigenständiger Krankheitsname, sondern ein Symptom, das verschiedenste Ursachen haben kann.

Zu den häufigsten Faktoren gehören Umweltbedingungen wie niedrige Luftfeuchtigkeit, Heizungsluft, Wind sowie häufiges Hineinwaschen oder Reiben der Haut. Ergänzend spielen Alter, hormonelle Veränderungen, irritierende Hautpflege (scharfe Seifen, warme Wassertemperatur) sowie Medikamenteneinfluss (Antihistaminika, Blutdruck- oder Diuretika-Medikamente) eine Rolle. Systemische Erkrankungen wie Diabetes, Sjögren-Syndrom oder Schilddrüsenunterfunktion sowie dermatologische Hauterkrankungen (atopische Dermatitis, Psoriasis) können das Trockenheitsgefühl verstärken. Auch Mangel an Flüssigkeit oder eine unzureichende Lipidbarriere der Haut trägt bei.

Betroffene berichten von einem engen, gespannt wirkenden Hautgefühl, rauer Oberfläche, Jucken oder Brennen. Bei Augen kann sich das Gefühl wie Sand im Auge, Brennen, Rötung oder verminderte Tränenproduktion zeigen. Mundtrockenheit kann auftreten, wenn Speichelfluss reduziert ist.

Die Abklärung erfolgt durch Anamnese, äußere Untersuchung der Haut bzw. der Augenoberfläche und Prüfung möglicher zugrunde liegender Erkrankungen. Bei Augenbeschwerden können Tests wie die Messung der Tränenproduktion (Schirmer-Test) oder die Bestimmung der Tränenfilm-Break-Up-Time genutzt werden.

Primäre Maßnahmen umfassen Haut- und Lippenpflege mit feuchtigkeitsspendenden Emollients, Ceramide und Lipiden, milde Reinigungsprodukte und Vermeidung von Reizstoffen. Luftbefeuchter, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und das Tragen von Schutzbrillen bei Wind helfen. Bei Augen: häufige, konservierungsmittelfreie künstliche Tränen und ggf. Augensalben. Behandlung der Grunderkrankung, Anpassung von Medikamenten, falls möglich. In schweren Fällen können ärztliche Therapien erforderlich sein.

Trockenheitsgefühl kann wiederkehren; regelmäßige Haut- und Augenpflege, Umweltanpassungen und Behandlung der Grunderkrankung verbessern die Prognose. Wenn das Symptom länger anhält oder sich verschlimmert, sollte eine medizinische Abklärung erfolgen.