Terminologieverwaltung

Terminologieverwaltung bezeichnet die systematische Erfassung, Pflege und Nutzung von Fachterminologie innerhalb einer Organisation, um Konsistenz, Verständlichkeit und Interoperabilität von Texten, Übersetzungen und relevanten Daten sicherzustellen. Sie dient sowohl der internen Kommunikation als auch der externen Dokumentation, Compliance und Wissensvermittlung.

Fundamentale Bestandteile sind ein zentraler Terminologiedatensatz (Glossar oder Terminologie-Datenbank), ein Terminologie-Management-System (TMS) sowie Stil- und Gebrauchsrichtlinien. Ein Terminologiedatensatz enthält Begriffe, Definitionen, Beziehungsarten (Synonyme, Ober- bzw. Unterbegriffe), Anwendungsgebiete, Sprachvarianten, Validierungsstatus, Versionshistorie und Metadaten zu Fachgebiet, Sprache und Kontext. Zusätzlich werden häufig Beziehungshierarchien, Gebrauchsformen und Referenzen zu Quellen gepflegt.

Der Terminologie-Lebenszyklus umfasst Erfassung, Validierung durch Fachexperten, Freigabe, Veröffentlichung und Nutzung in Publikationen, Software, Webseiten oder Übersetzungen. Pflege ist kontinuierlich: neue Begriffe aufnehmen, bestehende Definitionen präzisieren, veraltete Begriffe kennzeichnen und letztlich deaktivieren. Effiziente Prozesse erfordern klare Rollen wie Terminologiemanager, Fachexperten, Redakteure, Übersetzer und IT-Verantwortliche sowie Governance-Strukturen, Qualitätskriterien und Zugriffsregelungen.

Standards und Formate erleichtern Austausch und Interoperabilität. Typische Referenzen sind ISO-Normen wie ISO 704 (Terminologiearbeit – Prinzipien und Methoden), ISO 12620 (Terminologie-Daten), ISO 25964 (Thesaurus- und Terminologie-Systeme) sowie TBX als Austauschformat (ISO 30042). SKOS-basierte Modelle werden häufig zur Vernetzung mit anderen Wissensorganisationen verwendet.

Nutzen der Terminologieverwaltung umfasst Konsistenz, Erleichterung der Übersetzung und Lokalisierung, verringerte Missverständnisse und Compliance-Sicherheit. Herausforderungen ergeben sich aus Mehrsprachigkeit, Pflegeaufwand, Domänenkomplexität und der Integration mit Content-Management- und Lokalisierungssystemen.