Temperaturkurve

Eine Temperaturkurve ist eine grafische Darstellung, in der die Temperatur als Funktion der Zeit abgetragen wird. Sie dient der Beschreibung thermischer Phasen, Prozesse und Umweltverhältnisse in Natur und Technik.

Messung: Temperaturdaten werden mit Thermometern, Thermoelementen oder Widerstandsthermetern erhoben. Die Messwerte werden in regelmäßigen Zeitabständen erfasst und als Zeitreihe in einer Temperaturkurve zusammengeführt. Die Genauigkeit hängt von Sensor, Platzierung und Auflösung ab.

Formen und Merkmale: Diurnale Kurven in der Meteorologie zeigen Morgendämmerung, Mittagsspitze und nächtliche Abkühlung. In der Verfahrenstechnik entstehen Aufheiz- und Abkühlkurven, die Phasenwechsel (Schmelzen, Verdampfen) als Plateaus sichtbar machen. In der Lebensmittelbranche und der Medizin werden Temperaturverläufe zur Qualitätssicherung bzw. Überwachung genutzt.

Darstellung und Interpretation: Auf der x-Achse steht Zeit; auf der y-Achse Temperatur (°C oder K). Die Steigung misst die Änderungsrate; Plateaus weisen auf Phasenwechsel hin. Aus dem Verlauf lassen sich Rückschlüsse auf Umgebungsbedingungen, Wärmeübertragung oder Prozesssteuerung ziehen. Rohdaten können geglättet oder gefiltert werden, um Trends oder Rauschen zu erkennen.

Beispiele: Eine tägliche Temperaturkurve eines Standorts zeigt typischerweise Anstieg am Morgen, Höchstwert am Nachmittag und Abkühlung in der Nacht. In der Aus- und Weiterbildung dient die Temperaturkurve zur Validierung von Heiz- oder Kühlprozessen.