Temperaturbild

Ein Temperaturbild, auch als Temperatur- oder Thermografiebild bezeichnet, ist eine bildliche Darstellung der Oberflächentemperatur einer Szene oder eines Objekts. Es wird typischerweise durch Infrarot-Thermografie erzeugt, bei der eine Infrarotkamera die von der Oberfläche abgegebene Strahlung erfasst und in ein Farbbild überführt, in dem jeder Pixel eine Temperatur angibt.

Funktionsweise: Die Kamera misst Infrarotstrahlung und wandelt sie mithilfe des Planckschen Gesetzes und der angenommenen Oberflächenemissivität in Temperaturwerte um. Da die Messung stark von der Emissivität abhängt, müssen Material, Oberflächenbeschaffenheit und Reflektionen berücksichtigt werden. Umgebungsbedingungen, Abstand und Sensor-Design beeinflussen die Genauigkeit.

Bilddaten werden üblicherweise mit Pseudofarben codiert, wobei warme Bereiche rot oder gelb erscheinen und kühle Bereiche blau. Temperaturwerte können je nach Kalibrierung als Radiometrie oder als relative Temperatur dargestellt werden, wobei eine korrekte Zuordnung zu realen Temperaturen eine vorherige Emissivitätskalibrierung erfordert.

Anwendungen finden sich vor allem in der Gebäude- und Bauphysik (Erkennung von Wärmeverlusten, Wärmebrücken, schlechter Dämmung), in der Elektrik und Mechanik (Überhitzung von Komponenten, elektrische Verbindungen) sowie in der industriellen Prozessüberwachung. In der medizinischen Thermografie wird sie zu Recherchezwecken und Screenings verwendet, bleibt aber in vielen Anwendungen umstritten hinsichtlich diagnostischer Zuverlässigkeit.

Zu den Limitationen gehören emissivitätsbedingte Ungenauigkeiten, Reflektionen, Sichtwinkel, Abstand und atmosphärische Einflüsse. Artefakte können entstehen, wenn Oberflächen stark spiegeln oder unterschiedliche Materialien unterschiedliche Emissivitäten besitzen.

Siehe auch Thermografie, Infrarotkamera.