Teilangebote

Teilangebote bezeichnen im Beschaffungswesen Angebote, die nur einen Teil des gesamten Auftrags umfassen. Sie entstehen vor allem in Verfahren mit in Losen aufgeteiltem Bedarf. Ein Bieter kann, je nach Vorgaben der Ausschreibung, mehrere Teilangebote abgeben oder auch ein einziges Teilangebot für einen bestimmten Losbereich liefern. Jedes Teilangebot enthält eigenständige Preise, Spezifikationen und Lieferbedingungen und wird separat bewertet.

Aus Sicht der Vergabepraxis bedeutet dies, dass Teilangebote für jeden Losbereich zu einem eigenständigen Vertrag oder Teilauftrag führen können, wenn der Zuschlag für diesen Losbereich ergeht. Die Bieterstruktur kann so gestaltet sein, dass ein Unternehmen nur für bestimmte Lose bietet, während andere Lose an andere Bieter vergeben werden.

Rechtliche Rahmenbedingungen: Ob Teilangebote zugelassen sind, hängt von den Ausschreibungsunterlagen und dem geltenden Vergaberecht ab. Teilangebote müssen die geltenden Anforderungen erfüllen, Transparenz und Gleichbehandlung wahren und dürfen in der Regel nicht zu einer Benachteiligung anderer Bieter führen. Die konkrete Gestaltung, ob und wie Teilangebote möglich sind, wird durch die Ausschreibung festgelegt.

Vorteile und Nachteile: Teilangebote erhöhen den Wettbewerb und ermöglichen es spezialisierten Anbietern, sich für einzelne Lose zu qualifizieren. Sie bieten Flexibilität für Käufer und können Kosten senken. Nachteile können Koordinationsaufwand, fragmentierte Lieferketten und komplexeres Vertragsmanagement sein, insbesondere bei mehreren Teilaufträgen.

Beispiele: In einer Beschaffung für Schulmobiliar und IT-Ausstattung könnten Teilangebote separat für Möbel (Los 1) und IT (Los 2) abgegeben werden. Ein Anbieter könnte nur Möbel oder nur IT anbieten, oder beide Bereiche getrennt durch unterschiedliche Lieferanten abdecken.