Stoffhaushalt

Stoffhaushalt bezeichnet den Gleichgewichtszustand der Substanzen in einem System, der durch Zu- und Abflüsse, Speicherung und Umwandlung geprägt ist. Ziel ist oft eine stabile innere Zusammensetzung und eine bedarfsgerechte Versorgung mit Baustoffen, Energie und Wasser.

Im menschlichen Körper umfasst der Stoffhaushalt die Balance von Nährstoffen, Wasser, Elektrolyten und Mineralstoffen. Zufuhr erfolgt durch Nahrung, Getränke und Atmung; Abfuhr durch Urin, Stuhl, Schweiß und Ausatmung. Organe wie Niere, Leber, Darm und Haut sowie das Hormonsystem und Nervensystem regulieren Aufnahme, Speicherung und Ausscheidung, um stabile Verhältnisse zu erhalten.

In Ökosystemen beschreibt der Stoffhaushalt die Bilanz von Nährstoffen wie Stickstoff und Phosphor. Inputs können atmosphärische Deposition, Boden- und Wasserreservoirs sowie biologische Fixierung sein; Outputs Emissionen, Auswaschung und Export. Die innere Kreislaufsteuerung umfasst Mineralisierung, Assimilation und Immobilisierung, wodurch Produktivität, Artenvielfalt und Wasserqualität beeinflusst werden.

Stoffhaushalt lässt sich mathematisch als Bilanzmodell formulieren: Zu- minus Abfluss plus Änderung des Bestands ergibt den Nettobeitrag. In stabilen Systemen streben Zu- und Abfluss ein Gleichgewicht an; Störungen zeigen sich in Krankheiten, Dehydration, Elektrolytstörungen oder Umweltproblemen wie Eutrophierung.

Begriffe verwandter Bereiche sind Stoffwechsel, Energiestoffwechsel, Homöostase und Nährstoffkreislauf.