Replikationsstrategie

Replikationsstrategie bezeichnet in der Informationstechnologie die Planung, Implementierung und Verwaltung der Replikation von Daten über mehrere Standorte oder Systeme hinweg. Ziel ist die Steigerung von Verfügbarkeit, Ausfallsicherheit, Leseleistung und Widerstandsfähigkeit gegen Datenverlust sowie Notfälle.

Typische Ansätze sind synchrone Replikation, bei der Schreibvorgänge erst bestätigt werden, wenn alle Replikas sie bestätigt haben, und asynchrone Replikation, bei der Daten zunächst lokal festgeschrieben werden und später auf entfernte Standorte übertragen werden. Abgesehen davon gibt es Primär- Sekundär-Modelle (Master-Slave), Mehrfachprimär-Modelle (Multi-Master) und quorum-basierte Ansätze, die eine Einigung über Schreibvorgänge erzwingen. Replikationstopologien reichen von direkter Punkt-zu-Punkt-Replikation über Hub-and-Spoke bis hin zu vollständigen Mesh-Topologien. Die Wahl beeinflusst Latenz, Bandbreite und Konsistenz.

Die Konsistenzmodelle reichen von stark konsistent über eventual bis zu kausal konsistent; im CAP-Kontext gilt oft der Kompromiss zwischen Verfügbarkeit, Konsistenz und Partitionstoleranz. Relevante Kennzahlen sind RPO (Recovery Point Objective) und RTO (Recovery Time Objective), die Anforderungen an Datenverlust und Wiederherstellungszeit festlegen. Technisch werden Replikationen häufig über logbasierte Streaming-Verfahren, WAL- oder Binlog-Übertragungen sowie Snapshots umgesetzt. Bei Mehrfachreplikationen können Konflikte auftreten; Lösungen umfassen Konfliktauflösung, Last-Writer-Wins-Strategien, Vektor-Uhrzeit-Verfahren oder CRDTs (konfliktfreie Datentypen).

Betrieblich sind Monitoring, Lag-Tracking, Failover-Strategien und regelmäßige Tests zentral. Sicherheit, Zugriffskontrollen und Compliance spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle in der Gestaltung und dem Betrieb von Replikationssystemen.