Quellenbasiertes

Quellenbasiertes ist ein Adjektiv, das in Wissenschaft, Lehre und Informationspraxis verwendet wird, um eine Arbeitsweise, Argumentation oder Bewertung zu beschreiben, die sich konsequent auf belegbare Quellen stützt. Ziel ist Transparenz, Nachprüfbarkeit und Kontextualisierung von Erkenntnissen, wobei jede Behauptung mit dokumentierbaren Belegen untermauert wird. Im Gegensatz zu rein interpretativen oder auf Sekundärwissen basierenden Ansätzen wird der Ursprung der Informationen deutlich nachvollziehbar gemacht.

Anwendungsbereiche finden sich insbesondere in der Historiografie, Archivarbeit, den Sozialwissenschaften und der digitalen Geisteswissenschaften. Typische Bestandteile eines quellenbasierten Vorgehens sind die Identifikation und Beschaffung relevanter Quellen, eine kritische Bewertung von Herkunft, Glaubwürdigkeit, Bias und Kontext (Quellenkritik), Transkription oder Datenextraktion sowie eine sorgfältige Zitier- und Belegführung. In der Lehre wird quellenbasiertes Lernen gefördert, bei dem Studierende Originaldokumente, Artefakte oder Datensätze analysieren, statt sich auf Zusammenfassungen zu verlassen.

Wichtig ist die Unterscheidung zwischen primären Quellen (Originaldokumente, Augenzeugenberichte, Rohdaten) und sekundären Quellen (Kommentarbände, Übersichten). Das quellenbasierte Arbeiten verlangt eine klare Dokumentation der Belege, eine reflektierte Interpretation und die Berücksichtigung kultureller, sprachlicher oder zeitlicher Kontexte. Vorteile sind erhöhte Transparenz, Reproduzierbarkeit und bessere Informationskompetenz; Herausforderungen umfassen eingeschränkten Zugriff, Sprachbarrieren und den zeitlichen Aufwand.

Siehe auch: Primärquellen, Sekundärquellen, Quellenkritik, Belegpflicht, Zitierstandards.