Pflegehandlungen

Pflegehandlungen bezeichnet im Pflegeberuf die handlungsorientierten Maßnahmen, die von Pflegefachpersonen durchgeführt werden, um den individuellen Bedarf von Klientinnen und Klienten zu decken. Ziel ist es, Gesundheit zu erhalten, zu fördern oder wiederherzustellen, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu sichern.

Pflegehandlungen lassen sich grob in Grundpflege und Behandlungspflege unterscheiden. Die Grundpflege umfasst alltägliche Unterstützungsleistungen wie Hygiene, Mobilisierung, Ernährung, Ausscheidung und Hautpflege. Die Behandlungspflege umfasst fachliche Verrichtungen mit medizinischem Bezug, wie Wundversorgung, Verbandwechsel, Katheterpflege, Monitoring von Vitalparametern und die Medikamentenverabreichung im Rahmen gültiger Verordnungen.

Der Pflegeprozess bildet den Rahmen der Pflegehandlungen. Er beginnt mit der Erhebung des individuellen Bedarfs, gefolgt von Planung, Durchführung und Bewertung der Pflege. Die Dokumentation sämtlicher Maßnahmen ist ein wesentlicher Bestandteil und dient der Transparenz, Nachvollziehbarkeit und Qualitätssicherung.

Rechtliche und ethische Grundlagen spielen eine zentrale Rolle. Pflegehandlungen erfolgen durch entsprechend ausgebildetes Personal und unter Beachtung von Berufsrecht, Schweigepflicht, Patientensicherheit und informierter Einwilligung. Die Zusammenarbeit mit Ärztinnen, Ärzten, Therapeuten und anderen Fachrichtungen gehört zum professionellen Handeln.

Bedeutung und Einsatzgebiete. Pflegehandlungen bilden die Kernaufgabe in Krankenhäusern, in der Langzeitpflege sowie in der ambulanten Pflege. Sie zielen darauf ab, Selbstständigkeit zu fördern, Sicherheit zu erhöhen und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern, wobei Qualitätssicherung, fortlaufende Qualifikation und evidenzbasierte Leitlinien eine Rolle spielen.