Organverteilung

Organverteilung bezeichnet die Zuordnung von Spenderorganen an geeignete Empfänger. Ziel ist es, medizinischen Nutzen, Gerechtigkeit und eine effiziente Nutzung knapper Ressourcen zu gewährleisten. Die Verteilung erfolgt auf nationaler Ebene durch zuständige Institutionen und international durch Kooperationen zwischen Transplantationsnetzwerken.

Zu den wichtigsten Organarten gehören Nieren, Leber, Herz, Lunge, Bauchspeicheldrüse und Dünndarm. Nierentransplantationen stellen den Großteil der Transplantationen dar. Die Verfügbarkeit von Organen ist begrenzt, daher werden Behandlungschancen und Prioritäten sorgfältig abgewogen.

Rechtlicher Rahmen und Organisation: In Deutschland regelt das Transplantationsgesetz den Ablauf von Spende, Entnahme und Verteilung. Die Deutsche Stiftung Organtransplantation koordiniert die Spende und Entnahme; die Vergabe der Organe erfolgt europaweit über Eurotransplant, ein transnationales Netzwerk, das Mitteilungs- und Zuteilungsverfahren für mehrere EU-Staaten betreibt.

Matching-Kriterien und Priorisierung: Die Zuteilung basiert auf medizinischer Dringlichkeit, körperlicher Eignung, Gewebeverträglichkeit (Blutgruppe, Immunologie), Organgröße und Transportzeit. Bei Lebertransplantationen kommt oft ein Dringlichkeits- bzw. Schweregrad-System zum Einsatz; für Kinder gelten oft besondere Prioritäten. Wartezeit spielt je nach Organ eine unterschiedliche Rolle, ebenso wie Erfolge der Behandlung nach Transplantation.

Ablauf: Wird ein Spenderorgan verfügbar, erfolgt eine systematische Prüfung von potenziellen Empfängern gemäß festgelegter Kriterien. Organempfänger werden in einer Warteliste geführt, und das Organ wird dem geeignetsten Patienten zugeteilt, wobei medizinische, logistische und ethische Aspekte berücksichtigt werden.

Ethik und Herausforderungen: Organverteilung berührt Fragen der Fairness, Transparenz und Gleichbehandlung. Ethikrichtlinien zielen darauf ab, Ungleichheiten zu minimieren und den Nutzen zu maximieren, während Spendenbereitschaft und Datenschutz ebenfalls zentrale Themen bleiben. Die Knappheit der Organe bleibt eine zentrale Herausforderung.