Nachverfolgungsprozess

Der Nachverfolgungsprozess bezeichnet einen systematischen Ansatz zur Erfassung, Dokumentation und Analyse von Bewegungen, Herkunft oder Aktivitäten von Objekten, Personen oder Ereignissen mit dem Ziel, Verlauf und Verbleib transparent nachzuvollziehen. Er kommt in unterschiedlichen Kontexten zum Einsatz, etwa in der Lieferkette, im Gesundheitswesen, der IT-Sicherheit oder der Rechts- und Compliance-Verfolgung.

Im Supply-Chain-Management dient er der Rückverfolgbarkeit von Produkten von der Herkunft bis zum Endverbraucher; im Gesundheitswesen ermöglicht er das Nachverfolgen von Infektionen oder Patientendaten unter Berücksichtigung des Datenschutzes; in der IT-Sicherheit dient er der IT-Forensik, bei Audits oder Compliance-Vorgaben der Ermittlung von Ursachen und Verantwortlichkeiten.

Zu den typischen Bausteinen gehören eindeutige Identifikatoren, Datenquellen, Datenintegrations- und Mapping-Mechanismen, Protokolle zur Provenienz und Traceability-Merkmale sowie Governance- und Qualitätsmaßnahmen. Wichtig ist die Datenqualität, Interoperabilität der Systeme und die Sicherheit der Daten.

Der Ablauf umfasst typischerweise die Festlegung des Funktionsumfangs, die Erfassung relevanter Daten, deren Verknüpfung zu einer Nachverfolgungsstruktur, Validierung und Dokumentation der Ergebnisse sowie regelmäßiges Monitoring und Reporting. Die Ergebnisse ermöglichen Rückrufe, Transparenz gegenüber Stakeholdern und bessere Risiko- oder Qualitätsentscheidungen.

Beim Nachverfolgungsprozess spielen Datenschutz, Zweckbindung, Zugriffskontrollen und Compliance eine zentrale Rolle. Transparenz über Datenerhebung, Minimierung der erhobenen Daten und rechtliche Rahmenbedingungen sind entscheidend. Herausforderungen sind fragmentierte Daten, uneinheitliche Standards, Kosten, Verzögerungen und Verantwortlichkeitsfragen.