Liquoruntersuchungen

Liquoruntersuchungen, im medizinischen Kontext als Analyse des Cerebrospinalfunks (CSF) bezeichnet, umfassen eine Reihe von Laboruntersuchungen, die durch eine Lumbalpunktion gewonnenes CSF auf Infektionen, Entzündungen, Tumoren und andere zentrale Nervensystemerkrankungen hin prüfen. Üblicherweise wird auch der Öffnungsdruck gemessen.

Zu den häufigsten Tests gehören zelluläre Analysen, biochemische Untersuchungen, mikrobiologische Nachweise und immunologische bzw. zelluläre Marker. Die Zellzählung und Differenzialblutzahl erfasst Entzündungsreaktionen, wobei z. B. eine neutrophile Pleocytose auf bakterielle Meningitis und eine Lymphozytose auf virale oder tuberkulöse Prozesse hindeuten kann. Die Biochemie umfasst Protein, Glukose, Laktat und gelegentlich Chlorid; ein verringerter CSF-Glukosewert im Vergleich zum Blutsenkungspiegel deutet oft auf bakterielle oder tuberkulöse Infektionen hin, während erhöhter Proteingehalt generelle Entzündungs- oder Tumormuster zeigen kann.

Mikrobiologie umfasst Gramfärbung, Kulturen (Bakterien, Pilze) sowie Nachweise auf spezielle Erreger wie Tuberkulose oder Cryptococcus. Molekulare Tests (PCR) identifizieren virale Erreger wie HSV, VZV, Enteroviren sowie TB-DNA. Immunologische Untersuchungen suchen nach oligoklonalen Banden und IgG-Index (Hinweis auf MS), darüber hinaus nach spezifischen Antikörpern oder Antigenen (z. B. VDRL für Neurosyphilis, Cryptococcen-Antigen).

Indikationen sind Verdacht auf Meningitis oder Enzephalitis, Blutung im Subarachnoidalraum bei unklarer Bildgebung, Verdacht auf CNS-Demyelinisierung oder Zentralnervensystemmalignität. Verfahren und Sicherheit: LP erfolgt in Seitenlage oder aufrechter Position; Öffnungsdruck und Proben in geeignete Röhrchen, schonende Handhabung und zeitnahe Verarbeitung. Gegenanzeigen sind Hinweise auf erhöhten Hirndruck, Masseneffekt, Koagulopathien,Infektionsherde an der Punkstelle oder Patientenwillen; Nebenwirkungen umfassen postpunktionalen Kopfschmerz und in seltenen Fällen Blutung oder Herniation.