Lebenszyklusparameter

Lebenszyklusparameter sind Größen oder Variablen, die den Verlauf eines Lebenszyklus eines Produkts, eines Systems oder einer biologischen Entität beschreiben. Sie beziehen sich auf Phasen von Beschaffung, Herstellung, Betrieb, Wartung, Modernisierung und Entsorgung oder natürliche Lebensphasen und beeinflussen Kosten, Umweltwirkungen, Leistung und Risiko. Die Parameterauswahl hängt vom Anwendungsbereich ab und umfasst typischerweise Dauer der Phasen, Kosten, Zuverlässigkeit, Ausfallraten, Energie- und Materialverbrauch, Wartungsintervalle, Lebensdauer, Recycling- und Entsorgungseigenschaften sowie emissions- oder Umweltwirkungen.

In der Produktlebenszyklus-Management und Ingenieurwesen dienen Lebenszyklusparameter dazu, Modelle zu kalibrieren, Kosten zu prognostizieren und Strategien für Wartung, Ersatz oder Rückführung in den Kreislauf zu unterstützen. In der Umweltwissenschaft, insbesondere der Lebenszyklusanalyse (LCA) und Lebenszykluskosten (LCC), werden Parameter für jede Phase definiert, um Inputs, Emissionen, Ressourcenverbrauch und Umweltfolgen zu quantifizieren.

Auch in der Biologie werden Lebenszyklusparameter, oft Life-History-Parameter genannt, verwendet, um Wachstumsraten, Reifezeit, Lebensdauer, Nachkommenanzahl und Überlebenswahrscheinlichkeiten zu beschreiben. Die Erfassung dieser Größen erfolgt häufig durch empirische Studien und Modellierung.

Die Bestimmung von Lebenszyklusparametern erfolgt häufig mit Unsicherheiten; Methoden wie Sensitivitätsanalysen, Szenario-Analysen oder Monte-Carlo-Simulationen unterstützen die Bewertung von Robustheit. Beziehungen zwischen Parametern können komplexe Abhängigkeiten aufweisen, weshalb transparent dokumentierte Annahmen und Datenquellen wichtig sind.