Umweltwissenschaft

Umweltwissenschaft (englisch environmental science) ist ein interdisziplinäres Fachgebiet, das die Beziehungen zwischen Mensch, Kultur und Natur untersucht. Ziel ist es, ökologische Prozesse zu verstehen, Umweltprobleme zu analysieren und Maßnahmen zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen zu entwickeln. Typische Gegenstände sind Ökosysteme, Umweltchemie, Geologie, Geographie, Biologie und Physik, ergänzt durch soziale, wirtschaftliche und politische Perspektiven.

Der Feld- und Theoriebereich umfasst außerdem Methoden wie Umweltmonitoring, Feld- und Laboruntersuchungen, räumliche Analysen (GIS), Modellierung, Lebenszyklusanalysen, Risikobewertungen sowie Politikfolgenabschätzung. Durch die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen lassen sich Ursachen, Auswirkungen und Lösungswege von Umweltproblemen besser verstehen.

Ausbildung und Beruf: Umweltwissenschaft wird häufig als Bachelor- oder Masterstudium angeboten; Doktorarbeiten folgen in Universitäten, Forschungseinrichtungen, Behörden oder der Industrie. Berufsfelder umfassen Umweltforschung, Naturschutz, Umweltberatung, Stadt- und Regionalplanung, Ressourcenschutz, Risikomanagement, Umweltrecht und Politikberatung.

Historisch entwickelte sich das Feld aus Ökologie, Geographie und Umweltchemie; seine Bedeutung wuchs im 20. Jahrhundert mit steigenden Umweltproblemen und der Umweltbewegung. Gegenwärtig verfolgt Umweltwissenschaft eine ganzheitliche, systemische Perspektive und arbeitet international mit Netzwerken, Standards und Berichtsrahmen, um Umweltqualität, Gesundheit und nachhaltige Entwicklung zu fördern.

Die Umweltwissenschaft dient als Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und angewandter Praxis und liefert evidenzbasierte Grundlagen für Entscheidungen in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft.