Lebensmittelkörbe

Lebensmittelkörbe bezeichnet eine Form von inhaltlich zusammengestellten Nahrungsmittelpaketen, die an bedürftige Personen oder Haushalte verteilt werden. Sie dienen der akuten Notversorgung und ergänzen Sozialleistungen oder andere Unterstützungsangebote. In vielen Ländern, besonders in Deutschland, erfolgen sie über Netzwerke von Wohlfahrtsorganisationen, Kirchen, kommunalen Einrichtungen oder speziell gegründeten Tafeln. Die Körbe bestehen meist aus haltbaren Grundnahrungsmitteln wie Mehl, Reis, Nudeln, Haferflocken, Öl, Zucker, Konserven sowie Milch- oder Getränkepulver; je nach Programm können auch frische Lebensmittel, Obst, Gemüse, Brot, Baby- oder Hygieneartikel enthalten sein.

Organisation und Praxis: Lebensmittelkörbe entstehen vor allem aus Spenden und Überschüssen der Lebensmittelindustrie, von Einzelspendern sowie aus Sammelaktionen. Freiwillige und Mitarbeiter sortieren, prüfen Frische und Haltbarkeit und berechnen meist den Bedarf nach Haushaltsgröße. Die Verteilung erfolgt in Ausgabestellen, Einrichtungen oder durch Hauslieferungen. In der Regel müssen Empfängerinnen und Empfänger Bedürftigkeit nachweisen oder sich in einem Hilfsnetzwerk registrieren; Ziel ist der Zugang zu Nahrung ohne Stigmatisierung, oft unter Berücksichtigung von Würde und Privatsphäre.

Hintergründe und Kritik: Lebensmittelkörbe sind ein Baustein der Armuts- und Notfallhilfe, helfen gegen akuten Hunger, stehen aber im Spannungsverhältnis mit Langzeitarmut und unzureichender Einkommen. Kritisch wird diskutiert, ob sie statt auf eine dauerhaft ausreichende Einkommenssicherheit gesetzt werden sollten, sowie die Stigmatisierung ihrer Inanspruchnahme und die Qualität der angebotenen Lebensmittel.

Vergleichlich globale Formate: Als globales Pendant existieren Lebensmittelbanken und Hilfsprogramme in vielen Ländern; in Deutschland ist das Tafelnetzwerk das bekannteste Beispiel.