LebensmittelhygieneVerordnung

Lebensmittelhygiene bezeichnet die Gesamtheit der Maßnahmen, die erforderlich sind, um Lebensmittel sicher zu verarbeiten, zu lagern, zu transportieren und zu verkaufen. Ziel ist der Schutz der Verbraucher vor gesundheitsgefährdenden Risiken wie Krankheitserregern, chemischen Kontaminanten und Verderb.

Grundprinzipien der Lebensmittelhygiene basieren auf dem präventiven Ansatz HACCP (Hazard Analysis and Critical Control Points). Unternehmen führen eine Gefährdungsanalyse durch, legen kritische Kontrollpunkte, Grenzwerte und Überwachungsintervalle fest und treffen bei Bedarf Korrekturmaßnahmen. Diese Vorgehensweise wird ergänzt durch klare Vorgaben zur Reinigung, Desinfektion, Personalhygiene und zur Vermeidung von Kreuzkontaminationen.

Zu den zentralen Maßnahmen zählen ordentliche Reinigung und Desinfektion von Anlagen und Geräten, persönliche Hygiene der Mitarbeitenden, geeignete Schutzkleidung sowie eine klare Trennung von rohen und verarbeiteten Lebensmitteln. Die Temperaturkontrolle ist ausschlaggebend: Kühlung bei 5 °C oder darunter, sachgerechtes Warmhalten über 60 °C sowie regelmäßige Temperaturüberprüfungen. Durch geeignete Bau- und Ausstattungsanforderungen, regelmäßige Schädlingsbekämpfung, saubere Lagerung und gefestigte Arbeitsabläufe wird Kontamination vorgebeugt.

Rechtlich wird die Lebensmittelhygiene in der Europäischen Union durch die Verordnung über die Hygiene von Lebensmitteln (EU-Verordnung 852/2004) sowie spezifische Verordnungen wie 853/2004 geregelt; in Deutschland ergänzend das Lebensmittel- und Bedarfsgegenständegesetz (LFGB). Die Umsetzung sichert Lebensmittelsicherheit, ermöglicht Rückverfolgbarkeit und minimiert das Risiko von Produktrückrufen.

Typische Anwendungen finden sich in Großküchen, Gastronomie, Lebensmittelherstellung, Einzelhandel und Transport.