Krankheitsrelevante

Krankheitsrelevante ist im Deutschen ein adjektivischer Begriff, der Merkmale, Daten oder Faktoren beschreibt, die für das Verständnis, die Diagnose, den Verlauf oder die Behandlung einer Krankheit von Bedeutung sind. In der medizinischen Praxis und Forschung dient der Ausdruck dazu, die Relevanz bestimmter Informationen gegenüber anderen, nicht krankheitsbezogenen Aspekten zu kennzeichnen. Es handelt sich nicht um eine eigenständige Krankheit, sondern um eine Orientierungskategorie, die kontextabhängig definiert wird.

Anwendungsgebiete umfassen patientenbezogene Merkmale (Alter, Geschlecht), klinische Daten (Symptome, Befunde), Biomarker, genetische Informationen, Lebensstilfaktoren, Umweltfaktoren, Komorbiditäten, Therapieresponse und Outcomes. Krankheitsrelevante Informationen unterstützen Entscheidungsprozesse, z. B. bei Diagnostik, Risikobewertung, Behandlungsplanung und der Bewertung von Studienergebnissen.

Beispiele: Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind Blutdruck, Cholesterinwerte und Raucherstatus krankheitsrelevant; bei Brustkrebs der Tumorstatus, der Hormonrezeptorstatus und bestimmte Mutationen. Die Relevanz variiert je nach Erkrankung, Fragestellung und Kontext; nicht alle Daten sind in jedem Fall notwendig.

Ethik und Datenschutz spielen eine zentrale Rolle, da krankheitsrelevante Daten oft sensible Gesundheitsinformationen enthalten. In der Praxis gelten Datenschutzbestimmungen wie die EU-Datenschutz-Grundverordnung (GDPR) sowie jeweils nationale Regelungen. Verantwortliche müssen Einwilligung, Zweckbindung, Minimierung der Datenverarbeitung und Schutzmaßnahmen sicherstellen.

Herausforderungen bestehen in der Abgrenzung zwischen krankheitsrelevanten und irrelevanten Daten, Kontextabhängigkeit der Relevanz, Datenqualität und Bias sowie in der Vergleichbarkeit zwischen Studien. Trotz dieser Einschränkungen bleibt krankheitsrelevante eine zentrale Kategorie zur Strukturierung medizinischer Informationen.