Kliniklaboren

Kliniklaboren sind spezialisierte medizinische Labore, die in Krankenhäusern betrieben werden und Proben von Patientinnen und Patienten analysieren. Sie liefern diagnostische, prognostische und therapiebezogene Informationen, die medizinische Entscheidungen unterstützen. Typische Fachbereiche sind Hämatologie, Klinische Chemie, Mikrobiologie, Immunologie/Serologie sowie Molekulardiagnostik; Transfusionsmedizin und Zytologie sind oft integrierte oder angrenzende Bereiche. Die Zusammenarbeit mit Kliniken, Notaufnahmen und Pathologie ist eng.

Der Arbeitsprozess umfasst Präanalytik (Probenentnahme, Transport, Kennzeichnung), Analytik (automatisierte Messungen, PCR, Sequenzierung, Massenspektrometrie) und Postanalytik (Befundgenerierung, Validierung, Befundübermittlung). Ergebnisse fließen in elektronische Patientenakten ein und unterstützen Diagnose, Therapieverlauf und Monitoring. Bei kritischen Befunden erfolgt zeitnahes Alarmieren der behandelnden Ärztinnen und Ärzte.

Qualitätssicherung ist zentral: Kliniklaboren arbeiten nach nationalen Vorgaben und internationalen Standards, oft mit ISO 15189-Zertifizierung, internen und externen Qualitätskontrollen sowie Ringversuchen. Das Personal besteht aus Medizinisch-Technischen Laboratoriumsassistenten (MTLAs), Fachärztinnen oder Fachärzten für Labormedizin und Qualitätsmanagern; eine regelmäßige Fortbildung ist vorgesehen.

Technologisch kommen automatisierte Analysatoren, Mikroskope, Molekulardiagnostik-Plattformen, PCR/Sequenzierung, Massenspektrometrie und MALDI-TOF zum Einsatz. Datenschutz, Biosicherheit und sichere Probenlogistik gehören zu den Grundanforderungen. Je nach Gesundheitssystem variieren Organisation und Finanzierung von Kliniklaboren, von dezentralen Krankenhauslabors bis zu zentralen Referenzlaboren.