Kennzeichnungssystemen

Kennzeichnungssysteme bezeichnen Systeme, die Informationen zu Produkten, Materialien oder Prozessen vermitteln. Sie dienen der Identifikation, Rückverfolgbarkeit, Sicherheit und der Einhaltung rechtlicher Vorgaben in Industrie, Handel und Verwaltung.

Sie umfassen visuelle Kennzeichnungen wie Symbole, Farben und Piktogramme, alphanumerische Codes wie Serien- oder Chargennummern, sowie elektronische Träger wie Barcodes oder Funketiketten (RFID).

Zu den häufigsten Formen gehören Barcodes (1D wie Code 128, EAN/UPC; 2D wie Data Matrix, QR-Code) und RFID-Tags. Barcodes werden in der Regel manuell oder durch Scanner gelesen, RFID ermöglicht kontaktloses Lesen über größere Distanzen und ohne Sichtkontakt.

Viele Kennzeichnungssysteme dienen der Gefahrenkommunikation. Dabei kommen GHS-Piktogramme, Signalwörter und Gefahrenhinweise zum Einsatz. Im Transport- und Arbeitsschutzbereich finden auch internationale Warnzeichen gemäß ISO 7010 Anwendung. Für Produkte im Handel sind zusätzlich Markierungen wie CE-Kennzeichnung oder andere Zertifizierungen üblich.

Standards und Normen legen Anforderungen an Gestaltung, Austauschformate und Datenstrukturen fest. Wichtige Beispiele sind GS1-Standards für Global Trade Item Number (GTIN) und Serial Shipping Container Code (SSCC), ISO 7010 für Sicherheitszeichen sowie GHS für die Gefahrstoffkennzeichnung. In Deutschland spielen DIN-Normen eine Rolle.

Bei der Planung von Kennzeichnungssystemen stehen Lesbarkeit, Mehrsprachigkeit, Umwelteinflüsse, Haltbarkeit der Kennzeichnungsmittel und die Anbindung an IT-Systeme im Vordergrund. Ziel ist eine zuverlässige Datenerfassung und einfache Verarbeitung in Geschäftsprozessen.

Anwendungsfelder reichen von der Produktkennzeichnung, Lager- und Versandlogistik über die Kennzeichnung von Geräten in Industrieanlagen bis hin zur medizinischen und chemischen Industrie.