Gefahrenkommunikation

Gefahrenkommunikation bezeichnet die Planung, Erzeugung, Verbreitung und Bewertung von Informationen über Gefahren und zugehörige Verhaltensmaßnahmen. Ziel ist es, Menschen rechtzeitig zu warnen, Schutz- und Vorsorgemaßnahmen zu ermöglichen und das Risiko für Leben, Gesundheit und Eigentum zu verringern. Sie umfasst Prävention, Warnung, Krisenkommunikation und Nachbereitung in Notfällen, Katastrophen, Industrieunfällen oder gesundheitlichen Gefahren.

Ziel ist klare, verständliche und verlässliche Information, angepasst an unterschiedliche Zielgruppen. Zentrale Prinzipien sind Transparenz, Genauigkeit, Aktualität, Nachvollziehbarkeit, Mehrkanal-Ansatz, zwei-Wege-Kommunikation, Feedbackmöglichkeiten, kulturelle Sensibilität und Schutz der Privatsphäre. Kommunikation soll Fehlinterpretationen verhindern und Vertrauen stärken.

Typische Inhalte sind Warnmeldungen, Verhaltenshinweise, Evakuierungs- oder Schutzmaßnahmen sowie Hinweise zu Gesundheits- oder Hygienemaßnahmen. Verbreitung erfolgt über verschiedene Kanäle: Sirenen, Fernsehen, Radio, Webauftritte, Apps, Push-Benachrichtigungen, SMS, Social Media, Pressekonferenzen und Plakate; redundante Verbreitung erhöht die Reichweite und Aktualität.

Organisation und Prozesse umfassen Gefahrenerkennung, Risikoanalyse, Zielgruppendefinition, klare Botschaften in einfacher Sprache, Übersetzungen, sowie Abstimmung zwischen Behörden, Hilfsdiensten, Unternehmen und Medien. Übungen, Protokolle und Evaluation unterstützen Lernprozesse.

Herausforderungen sind Unsicherheit, Fehl- und Desinformation, Überlastung von Kanälen, Uneinheitlichkeit der Botschaften sowie der Schutz sensibler Daten. Systeme wie in Deutschland NINA, Katwarn oder cell broadcast dienen der Warnung der Öffentlichkeit.