KalziumMangel

Kalziummangel bezeichnet einen Mangel an Kalzium im Körper, der durch unzureichende Zufuhr, Malabsorption oder Störungen des Kalziumstoffwechsels verursacht werden kann. Kalzium ist ein wichtiger Mineralstoff im Körper: Es befindet sich hauptsächlich in Knochen und Zähnen, hat aber auch eine zentrale Rolle bei der Muskelkontraktion, der Nervenleitung und der Blutgerinnung. Langfristiger Kalziummangel kann das Risiko von Knochenschwund wie Osteopenie oder Osteoporose erhöhen und zu Muskelsymptomen oder neurologischen Beschwerden führen.

Zu den häufigsten Ursachen zählen eine unzureichende Kalziumzufuhr, Malabsorption (z. B. bei Zöliakie oder Morbus Crohn), Vitamin-D-Mangel, chronische Nierenerkrankung sowie bestimmte Medikamente (z. B. langanhaltende Glukokortikoidtherapie oder Antikonvulsiva). Weitere Risikofaktoren sind fortgeschrittenes Alter, postmenopausale Frauen und ein allgemein geringer Kalziumhaushalt.

In leichten Fällen zeigen sich seltene, unspezifische Beschwerden wie Müdigkeit, Muskelkrämpfe oder Kribbeln. Bei moderatem bis schwerem Mangel treten Tetanie, Krampfanfälle, Knochenschmerzen sowie Schlafstörungen auf. Bei Kindern führt Kalzziummangel zu Rachitis; bei Erwachsenen zu Osteomalazie und langfristig zu Osteoporose.

Diagnose erfolgt durch Blutuntersuchungen (korrigiertes Gesamtcalcium, freies ionisiertes Calcium, Vitamin-D-Spiegel, Parathormon) und ggf. weitere Tests zur Abklärung von Malabsorptions- oder Nierenerkrankungen. Die Knochendichte kann mittels DXA-Messung bestimmt werden.

Behandlung und Prävention zielen auf die Normalisierung des Kalziumspiegels und die Behandlung der Grunderkrankung. Kalziumpräparate (Kalziumcarbonat oder -citrat) werden oft in Kombination mit Vitamin D gegeben. In schweren Fällen ist eine akute intravenöse Kalziumgabe erforderlich. Langfristig wird eine ausreichende Zufuhr von Kalzium (ca. 1.000–1.200 mg/Tag) und Vitamin D (ca. 800–2.000 IE/Tag, je nach Alter) empfohlen, ergänzt durch regelmäßige Bewegung.