Innenraumdesign

Innenraumdesign ist die Gestaltung von Innenräumen, die Funktion, Ästhetik, Sicherheit und Nutzbarkeit in Einklang bringen soll. Ziel ist es, Räume zu schaffen, die sinnvoll genutzt werden können, komfortabel wirken und dem Nutzer emotional begegnen. Das Fach umfasst private Wohnungen, Büros, Einzelhandel, Hotels, Gastronomie und öffentliche Einrichtungen. Es verbindet Architektur, Möbel- und Objektdesign, Licht, Akustik, Materialien, Farben und Textilien mit technischen Anforderungen wie Ergonomie und Barrierefreiheit.

Der gestalterische Prozess beginnt mit der Analyse von Raumvolumen, Nutzungskontext und Lichtverhältnissen. Darauf aufbauend werden Konzepte entwickelt, Grundrisse optimiert und Ausstattungskonzepte erstellt. In der Planung werden Details ausgearbeitet, Ausführungsunterlagen erstellt und Modelle oder Renderings genutzt. Die Umsetzung erfolgt in engem Austausch mit Auftraggebern, Architekten, Handwerkern und Lieferanten. Relevante Normen, Brandschutz- und Bauvorschriften fließen frühzeitig ein.

Historisch entwickelte sich Innenraumdesign aus Architektur und Möbelkunst. Im 20. Jahrhundert trugen Bewegungen wie der Bauhaus-Stil zur Professionalisierung bei. Mit digitalen Visualisierungsmethoden und BIM hat sich die Arbeitsweise weiterentwickelt, ohne das Ziel zu verlieren, Räume nutzbar, sicher und ästhetisch zu gestalten.

Zentrale Anwendungsbereiche sind Wohn-, Büro-, Handels- und Gastbereich. Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und Lebenszykluskriterien gewinnen an Bedeutung. Wesentliche Kompetenzen umfassen Raumplanung, Licht- und Akustikdesign, Materialkunde, Farb- und Textilkonzepte, Einkauf, Projektmanagement und Koordination mit Bau- und Handwerksbetrieben. Die Ausbildung variiert je nach Land; oft arbeiten Innenräume zusammen mit Architektinnen und Architekten und führen Projekte eigenständig aus.