Akustikdesign

Akustikdesign bezeichnet die Planung und Gestaltung der akustischen Eigenschaften von Räumen, Bauteilen und Geräten, um Klangqualität, Sprachverständlichkeit und Hörkomfort zu sichern. Es verbindet Akustik, Architektur, Innenbau und Tontechnik sowie Materialwahl und Anlagentechnik.

Ziele sind die Kontrolle der Schalldämmung, die Planung der Nachhallzeit RT60 nach Nutzung, die Minimierung störender Geräusche sowie die Optimierung der frühen Reflexionen und Diffusion für klare Klangabbildung. Messgrößen sind RT60, Sprachverständlichkeit (STI).

Der Designprozess umfasst Bedarfsanalyse, Raumplanung, Materialwahl und Installationen. Methoden beinhalten rechnerische Modelle (Raytracing, geometrische Akustik, FE/BEM), Simulation von Absorption, Diffusion und Reflexion sowie Messungen von Impulsantwort und RT60. Die Werte werden iterativ angepasst.

Wichtige Bauelemente sind Absorber aus Poren- oder Vliesmaterial, Diffusoren, Schalldämmungen, Bassfallen, Vorhänge sowie Decken-, Wand- und Bodenelemente. Teilweise kommen aktive Akustiksysteme hinzu, die gezielte Korrekturen ermöglichen.

Anwendungsbereiche reichen von Konzertsälen, Opernhäusern, Aufnahmestudios und Kontrollräumen über Kinos und Klassenzimmer bis zu Open-Plan-Büros, Hotels, Krankenhäusern und Verkehrsanlagen. Je nach Raum variieren RT60, Sprachverständlichkeit und Hintergrundgeräuschpegel.

Historisch entstand das Feld aus der Bauakustik. Heute sorgt digitale Simulation für präzisere Planung. Normen wie ISO 3382 und nationale Bau- und Raumakustikvorschriften dienen der Bewertung und Planung.