Grundwassermanagement

Grundwassermanagement bezeichnet das planvolle Lenken und Steuern der Nutzung, Überwachung und Qualität des Grundwassers, um Verfügbarkeit und ökologische Funktionsfähigkeit sicherzustellen. Ziel ist eine nachhaltige, belastbare Wasserversorgung, Schutz von Ökosystemen und Vermeidung von Umweltschäden durch Übernutzung, Kontamination oder klimabedingte Veränderungen. Das Management erstreckt sich über räumliche Planung, Wasserwirtschaft, Umwelt- und Bodenschutz sowie über politische Institutionen.

Zu den zentralen Instrumenten gehören die Erhebung und Auswertung von Grundwasserkartierungen, Grundwasserständen, Abfluss- und Abpumpmengen sowie die Bewertung von Nutzungs- und Qualitätsrisiken. Rechtsgrundlagen umfassen nationale Wasser- und Umweltgesetze sowie EU-Vorgaben wie der Grundwasser- und der Wasserrahmenrichtlinie, die unter anderem Schutzgebiete, Monitoring und Transparenz vorschreiben. Maßnahmen können Schutzgebiete, Nutzungsregelungen, Reduzierung von Entnahmen, Dichtung von Leckagen, geplanter Grundwasseranreicherung (Managed Aquifer Recharge, MAR) und Maßnahmen zur Vermeidung von Verunreinigungen sein. Integriertes Wasserressourcenmanagement (IWRM) betont die Abstimmung zwischen Landwirtschaft, Industrie, Trinkwasserversorgern und dem Umweltschutz.

Wichtige Aufgaben umfassen Datenerhebung, Modellierung von Wasserbilanzen, Risikoanalysen, Planung von Entnahme- und Wiederauffüllungsvolumen sowie Überwachung von Qualität und Trends. Herausforderungen sind Übernutzung, Verschmutzung durch Nitrate, Pestizide, Versalzung, Grundwasserabsenkung sowie politische und datenbezogene Fragmentierung. Effektives Grundwassermanagement trägt zur Resilienz gegenüber Klimawandel und zur Sicherung lebenswichtiger Ressourcen bei.