Gestank

Gestank bezeichnet in der Alltagssprache einen starken, unangenehmen Geruch. Der Begriff wird für Geruchsemissionen verwendet, die als störend oder widerlich wahrgenommen werden, insbesondere von verrottenden oder schlecht gelüfteten Quellen. In wissenschaftlichen Texten wird statt des Substantivs oft von Geruchsbelastung oder Geruchsemission gesprochen.

Etymologisch stammt der Begriff aus dem Deutschen und bezeichnet einen üblen Geruch, der als unangenehm empfunden wird. In Fachtexten wird er oft durch die Begriffe Geruchsbelastung oder Geruchsemission ersetzt.

Ursachen und Quellen: Gestank entsteht vor allem durch Zersetzungsprozesse; anaerobe Bakterien in Abfällen, Faulgase aus Kompost, Kläranlagen, Tierhaltung, Fäkalabwasser und verfaulte Lebensmittel tragen dazu bei. Weitere Quellen sind bestimmte Industrieprozesse, Lösungsmittel sowie Schwefel- und Stickstoffverbindungen. Die wahrgenommenen Gerüche hängen von der Mischung der flüchtigen Substanzen, der Luftzusammensetzung und der individuellen Empfindlichkeit ab.

Wahrnehmung und Messung: Geruchsbelastung ist subjektiv, doch die Messung erfolgt mit olfaktometrischen Verfahren, typischerweise der dynamischen Olfactometrie nach europäischen Normen wie EN 13725. Die Maßeinheit Odor Units pro Kubikmeter (OU/m³) gibt an, wie stark eine Luftprobe im Vergleich zur Geruchsschwelle verdünnt werden muss. Auch andere Indikatoren wie Geruchsintensität existieren.

Regulierung und Management: In Umwelt- und Bauordnungen werden unangenehme Gerüche oft als Umweltbelastung behandelt. Grenzwerte, Meldepflichten und Abwehrmaßnahmen (Abdeckung, Absaugung, Geruchsfiltration, Biogasaufbereitung, verbesserte Abfall- und Abwassertechnik) helfen, Geruchsbelästigungen zu reduzieren. Gesellschaftlich kann Gestank zu Konflikten über Standorte, Verkehr und Gesundheit führen.