Geschäftsfunktion

Der Begriff Geschäftsfunktion bezeichnet in der Unternehmenspraxis eine funktionale Kernaufgabe, die zur Wertschöpfung beiträgt. Er wird häufig synonym mit einer Abteilungs- oder Funktionssparte verwendet und umfasst spezialisierte Tätigkeiten, Prozesse und Ressourcen innerhalb eines Unternehmens. Geschäftsfunktionen bilden die organisatorische Grundlage, auf der Aufgaben verteilt, Kompetenzen zugeordnet und Abläufe koordiniert werden.

Typische Geschäftsfunktionen umfassen Beschaffung (Einkauf), Produktion oder Herstellung, Vertrieb, Marketing, Finanzen, Personalwesen, Informationstechnologie, Recht und Compliance, Logistik sowie Kundendienst. In größeren Unternehmen kann jede Funktion weiter in Teilbereiche untergliedert sein. Die genaue Benennung variiert je Branche, Unternehmensgröße und Organisationstyp.

In funktional organisierten Unternehmen liegen die Zuständigkeiten häufig nach Funktion gebündelt, was Tiefe der Expertise und Skaleneffekte ermöglicht, aber Koordination über Abteilungsgrenzen hinweg erschweren kann. Alternative Organisationsformen wie die Matrix- oder die prozessorientierte Struktur richten die Zusammenarbeit entlang von Geschäftsprozessen oder Wertströmen aus.

Zur Steuerung von Geschäftsfunktionen dienen Ziele, Leistungskennzahlen und Governance-Rahmen, etwa Kosten-, Leistungs- oder Ertragskennzahlen pro Funktion, Prozesskennzahlen und Compliance-Anforderungen. Prozessmanagement, Prozessmodellierung und Unternehmensarchitektur unterstützen die Abstimmung zwischen Funktionen, IT-Systemen und externen Partnern.

Im Kontext von Digitalisierung und Enterprise Architecture sind Geschäftsfunktionen Bausteine, die die Abbildung von Anforderungen an Systeme, Daten und Schnittstellen ermöglichen. Die klare Abgrenzung von Funktionen erleichtert Verantwortlichkeiten, Investitionsentscheidungen und die Optimierung der Wertschöpfungskette.