Gasgehalt

Gasgehalt bezeichnet den Gehalt eines Gases in einem Medium oder System. Es umfasst sowohl die Menge eines gelösten Gases in einer Flüssigkeit als auch den Anteil eines Gases in einem Gasgemisch, ausgedrückt als Konzentration oder als Partialdruck.

In Flüssigkeiten bezieht sich der Gasgehalt auf gelöste Gase. Die Löslichkeit hängt von Temperatur, Druck und der Chemie der Flüssigkeit ab. Das Henrysche Gesetz beschreibt zumeist, dass die Löslichkeit proportional zum Gaspartialdruck ist. Relevante Beispiele sind gelöster Sauerstoff in Wasser, Kohlendioxid in Destillations- oder Meerwasser sowie der CO2-Gehalt in Getränke- und Brauprozessen.

In Gasgemischen wie Erdgas beschreibt der Gasgehalt die Anteile der einzelnen Gase (CH4, CO2, N2, H2S, C2H6 usw.). Die Zusammensetzung beeinflusst Heizwert, Verarbeitung und Sicherheitsaspekte. Messungen erfolgen häufig durch Gaschromatographie oder Infrarotspektroskopie.

Gasgehalt spielt auch eine Rolle in Böden und Umwelt: Er bezieht sich dort auf den Anteil von Sauerstoff, Kohlendioxid und anderen Gasen in der Bodenatmung oder Raumluft, was Mikrobiologie, Wurzelatmung und Luftqualität beeinflusst. Messungen erfolgen mit Bodengassonden oder Kopfraumanalysen.

Messmethoden umfassen Kopfraum-/Kopfgasanalyse, Gaschromatografie, Infrarotspektroskopie, Massenspektrometrie, Manometrie oder elektrochemische Sensoren; oft werden Temperatur- und Druckkorrekturen vorgenommen.

Bedeutung: Gasgehalt ist zentral in Umweltmonitoring, Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Erdöl- und Erdgasindustrie, Landwirtschaft und Klimaforschung.