FrailtySyndrom

FrailtySyndrom bezeichnet einen klinisch erkennbaren Zustand erhöhter Anfälligkeit gegenüber Belastungen, der aus altersbedingtem Abbau von Reserven und Funktionsfähigkeit in mehreren Körpersystemen resultiert. Betroffene haben häufiger verzögerte Genesung, Funktionsverlust und höhere Krankenhausaufenthalte; es ist kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Syndrom aus multiplen Defiziten.

Diagnostische Konzepte umfassen den Fried-Phänotyp mit fünf Kriterien (ungewünschter Gewichtsverlust, Erschöpfung, Muskelschwäche, langsame Gehgeschwindigkeit, geringe Aktivität) und den Frailty-Index, der Defizite in vielen Bereichen zählt. Der Zustand Pre-Frailty beschreibt, dass einzelne Merkmale vorhanden sind, aber noch kein vollständiges FrailtySyndrom.

Verlauf und Folgen umfassen erhöhtes Risiko für Stürze, fortschreitende Beeinträchtigung, Delirium, Krankenhausaufenthalte und Mortalität. Risikofaktoren sind Alter, Multimorbidität, Sarkopenie, Unterernährung, Polypharmazie, Entzündung, kognitive Beeinträchtigung und soziale Isolation.

Behandlung und Prävention beruhen auf einer umfassenden geriatrischen Assessment und multikomponentischen Interventionen: Bewegungs- bzw. Krafttraining, Ernährung mit ausreichender Proteinzufuhr, Behandlung von Mangelernährung, Optimierung der Medikation, Sturz- und Schmerzmanagement, Impfung und soziale Unterstützung; Ziel ist Funktionserhalt oder -verbesserung.

Epidemiologie: Die Prävalenz steigt mit dem Alter und ist höher bei Frauen. Die Werte variieren je nach Messmethode und Population; rechtzeitige Erkennung ermöglicht Interventionen, die Prognose verbessern und Komplikationen verringern können.