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Polypharmazie

Polypharmazie bezeichnet die gleichzeitige Einnahme mehrerer Arzneimittel durch eine Person. Eine gängige Schwelle liegt bei fünf oder mehr gleichzeitig verschriebenen Medikamenten; jedoch existiert keine universell gültige Definition. Neben verschriebenen Medikamenten zählen auch rezeptfreie Arzneimittel, Nahrungsergänzungsmittel und pflanzliche Präparate dazu, da sie Wechselwirkungen verursachen können. Polypharmazie kann bei Mehrfacherkrankungen sinnvoll sein, ist aber auch mit Risiken verbunden, insbesondere wenn Arzneimittel unnötig, doppelt verschrieben oder schlecht aufeinander abgestimmt sind.

Zu den häufigsten Folgen gehören unerwünschte Arzneimittelwirkungen, Wechselwirkungen, medikamentenbedingte Verschlechterungen, Krankenhausaufenthalte, Stürze und kognitive Beeinträchtigungen. Risikofaktoren

Strategien zur Reduktion umfassen regelmäßige Medikationsüberprüfungen und -reconciliation, das Absetzen unnötiger Medikamente (Depreskription) sowie den Einsatz

sind
hohes
Alter,
Multimorbidität,
reduzierte
Nieren-
oder
Leberfunktion,
Gedächtnisprobleme,
fragmentierte
Versorgungsstrukturen
und
unklare
Verantwortlichkeiten
bei
der
Medikationskoordination.
strukturierter
Kriterien
wie
STOPP/START
oder
Beers-Kriterien,
um
potenziell
inadäquate
Verschreibungen
zu
identifizieren.
Fachkräfte
wie
Apotheker,
Hausärztinnen
bzw.
Hausärzte
und
Pflegedienste
sollten
zusammenarbeiten;
der
Patient
sollte
in
die
Entscheidung
einbezogen
werden.
Neben
der
Medikation
sollten
auch
nichtmedikamentöse
Therapien
erwogen
und
Behandlungspläne
bei
Übergängen
der
Versorgung
sorgfältig
abgestimmt
werden.