Fähigkeitsprüfungen

Fähigkeitsprüfungen sind standardisierte Verfahren zur Bestimmung der Fähigkeiten einer Person, bestimmte Aufgaben auszuführen oder Funktionen zu erfüllen. Sie finden Anwendung in Bildung, Berufsausbildung, Personalwahl, Zulassungs- oder Sicherheitsprozessen und umfassen kognitive, motorische, sensorische sowie fach- oder situationsbezogene Fähigkeiten. Im Gegensatz zu reinen Wissenstests richten sie sich auf Potenzial und Fertigkeiten, die in der Praxis benötigt werden.

Zu den gängigen Typen gehören kognitive Fähigkeitstests (Denkvermögen, Lernfähigkeit, logisches Denken, Aufmerksamkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit), psychomotorische Tests (Hand-Auge-Koordination, Reaktionszeit, motorische Präzision), sensorische Tests (Seh- und Hörvermögen), Arbeitsproben und situationsbezogene Beurteilungen, die Aufgaben aus dem Arbeitsalltag simulieren.

Anwendungen finden sich in Ausbildung und Beruf, bei Personalentscheidungen, berufsbezogenen Zulassungen in sicherheitsrelevanten Bereichen sowie in Verkehrs- und Gesundheitssektoren. Beispiele sind Fahrerlaubnistests, medizinische Eignungsuntersuchungen, technische oder handwerkliche Leistungsprüfungen.

Methodik und Ethik: Die Verfahren sind in der Regel standardisiert, reliabel und objektiv, mit Datenschutz- und Gleichbehandlungsaspekten. Ergebnisse sollten dem Anforderungsprofil entsprechen und durch Zusatzprüfungen ergänzt werden. Bei Bedarf sind relevante Anpassungen für Menschen mit Behinderungen möglich.

Kritik: kulturelle Verzerrungen, Testangst, mangelnde Praxisnähe und das Risiko einer Überbewertung von Testergebnissen. Ergänzend sollten Interviews, Arbeitsproben und Referenzen genutzt werden.