Behinderungen

Behinderungen bezeichnet im Deutschen in der Regel Beeinträchtigungen der körperlichen, geistigen oder sensorischen Funktionen sowie chronische Erkrankungen, die zu eingeschränkter Aktivität oder reduzierter Teilhabe führen können. In der heutigen Fachdebatte wird der Begriff oft im Sinne des sozialen Modells verwendet, wonach Behinderung nicht nur eine Eigenschaft einer Person ist, sondern auch das Ergebnis fehlender Barrieren in der Umwelt. Dem medizinischen Modell zufolge liegt der Fokus stärker auf der Behebung oder Behandlung der Beeinträchtigung selbst.

Verbreitete Formen sind körperliche Behinderungen (z. B. Mobilitätseinschränkungen), Sinnesbehinderungen (Sehen, Hören), geistige oder Lernbehinderungen sowie psychische Erkrankungen. Viele Menschen haben mehrere Beeinträchtigungen; manche behält man das ganze Leben, andere treten erst später auf. Die Auswirkungen reichen von eingeschränkter Mobilität bis hin zu komplexen Kommunikationsschwierigkeiten.

Rechtlich wird Behinderung international durch die UN-Behindertenrechtskonvention geschützt. In Deutschland gelten das Sozialgesetzbuch IX (Inklusion und Rehabilitation) sowie das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz. Ziel ist Barrierefreiheit, chancengleiche Teilhabe am Arbeitsleben, Bildung und Kultur. Weltweit variieren politische Maßnahmen, doch der Trend geht zu inklusiven Ansätzen.

Barrieren können physisch, kommunikativ, kognitiv, attitudinale oder organisatorische sein. Beispiele: fehlende barrierefreie Gebäude, unverständlich gestaltete Informationen, Vorurteile, fehlende Unterstützung oder mangelnde Begleitung im Bildungssystem. Unterstützt wird Teilhabe durch barrierefreies Design, unterstützende Technologien, Gebärdensprache, individuelle Hilfen, inklusive Bildung und berufliche Rehabilitation.