Erntezeitraum

Der Erntezeitraum bezeichnet in der Landwirtschaft den Zeitraum, in dem Kulturpflanzen erntereif sind und geerntet werden. Er kann sich über Tage bis Wochen erstrecken und ist abhängig von der Nutzpflanze, dem Anbaugebiet, dem Klima und den Sorten.

Wesentliche Einflussfaktoren sind Reifegrad der Sorte, Witterung während der Ernte, Bodenbedingungen, Ernte- und Lagerkapazitäten sowie technische Möglichkeiten wie Handernte oder maschinelle Ernte. Viele Kulturen haben ein vorgesehenes Erntefenster, um Qualität, Haltbarkeit und Aroma zu sichern und Verluste zu minimieren. Gleichzeitig können ungünstige Wetterlagen den Zeitraum verschieben oder verkürzen.

Der Erntezeitraum hat wirtschaftliche und logistische Auswirkungen: Er bestimmt den Arbeitskräftebedarf, Transport und Lagerung und beeinflusst Preisbildung sowie Verfügbarkeit auf dem Markt. Eine gestaffelte oder verlängerte Ernte kann Marktschwankungen abfedern, während eine eng eingegrenzte Ernte zu Preissprüngen führen kann, wenn mengenabhängige Lieferungen knapp werden.

Typische Beispiele zeigen die Vielfalt: Getreide wie Weizen oder Gerste wird in gemäßigten Regionen meist im Spätsommer bis Herbst geerntet; Mais lässt sich oft im Spätsommer bis Frühherbst erfassen; Kartoffeln werden häufig im späten Sommer bis Herbst geerntet; Obst- und Beerenkulturen wie Äpfel, Trauben oder Beeren reichen oft über Wochen im Herbst. Das Erntefenster variiert regional erheblich; auf der Südhalbkugel liegen die Zeiten entsprechend gegenüberliegend zur Nordhalbkugel.