Einflussanalyse

Eine Einflussanalyse ist eine systematische Untersuchung, welche Faktoren einen bestimmten Zielwert oder ein Ergebnis beeinflussen. Ziel ist es, Ursachen, Treiber und Zusammenhänge zu identifizieren, deren Einflussumfang zu quantifizieren und Entscheidungen oder Designprozesse zu unterstützen.

Typische Fragestellungen betreffen die Bestimmung, welche Variablen den größten Einfluss auf das Ergebnis haben, wie sich Änderungen einzelner Einflussgrößen auf das Resultat auswirken und unter welchen Annahmen bestimmte Effekte zu erwarten sind. Einflussgrößen können Messgrößen, Parameter, Randbedingungen oder Umweltfaktoren sein.

Methodisch wird häufig eine Kombination aus Datenanalyse, Modellierung und Expertenwissen eingesetzt. Wichtige Ansätze sind Sensitivitätsanalysen (lokale und globale), Regressions- oder Korrelationsanalysen, sowie kausale Analysen und Netzwerke (zum Beispiel Einflussdiagramme oder Bayessche Netze). Bei der globalen Sensitivität werden die Effekte von Variablen über den gesamten Variationsbereich bewertet, während lokale Analysen spezifische Veränderungen untersuchen. Oft werden Szenario- oder What-if-Analysen genutzt, um potenzielle Auswirkungen von Änderungen zu simulieren.

Der Prozess umfasst typischerweise die Zieldefinition, die Identifikation relevanter Einflussgrößen, Datenerhebung oder -erzeugung, Analyse der Einflüsse, Validierung der Ergebnisse durch Fachexperten und die Kommunikation der Befunde. Einflussanalysen finden Anwendung in Produkt- und Prozessentwicklung, Risikomanagement, Umwelt- und Ressourcenplanung sowie in der Softwareentwicklung (Change-Impact-Analyse).

Wichtige Einschränkungen sind Abhängigkeiten von Datenqualität, Kausalitätsfragen, nichtlineare Effekte und Interaktionen zwischen Einflussgrößen. Ergebnisse sollten daher als Orientierung und Entscheidungsgrundlage verstanden werden, nicht als endgültige Beweise.