Durchblutungszeichen

Durchblutungszeichen sind klinische Hinweise, die den Zustand der Gewebedurchblutung widerspiegeln. Sie helfen bei der Beurteilung der arteriellen, venösen und mikrovascularen Versorgung sowie der Mikrozirkulation in Haut, Muskeln oder Organen. Typische Beobachtungspunkte sind Hautfarbe, Hauttemperatur, Pulsation peripherer Arterien, Kapillarfüllzeit und der Zustand offener Wunde.

Zu den häufig dargestellten Zeichen zählen Blässe oder Blässe der Haut bei Hochlagerung (Pallor) und Zyanose in Ruhe oder Belastung; Abhängiges Röten (dependent rubor) bei reduzierter arterieller Durchblutung; kühle Extremitäten; verlängerte Kapillarrefillzeit (>2 Sekunden). Pulsationen distal der Läsionen können vermindert oder fehlen.

Weiterhin zeigen sich bei länger bestehender Durchblutungsstörung typische Hautveränderungen wie Haarverlust an betroffenen Gliedmaßen, dünne, glänzende Haut, brüchige Nägel und Ulzera, die besonders an Zehen oder Seitenflächen auftreten. In venösen Erkrankungen stehen Ödeme, Pigmentstörungen durch Stauung, Stauungsdermatitis und Varizen im Vordergrund. Die Differenzierung erfolgt oft durch zusätzlich erhobene Befunde und Messungen.

Zur Diagnostik dienen ergänzende Verfahren wie die Messung des Ankle-Brachial-Index (ABI), Doppler-Duplex-Sonographie und bildgebende Verfahren; die Beurteilung der Durchblutung im akuten Notfall erfolgt primär klinisch. Die Kenntnis der Durchblutungszeichen unterstützt Entscheidungen zu therapeutischen Maßnahmen, etwa gefäßchirurgische Interventionen oder optimierte konservative Therapien.