Dichtversagen

Dichtversagen bezeichnet das Versagen einer Dichtung, eine Verbindung zwischen Bauteilen gegen Leckagen abzudichten. Es betrifft statische Dichtungen wie Flachdichtungen und Flanschdichtungen sowie dynamische Dichtungen an Wellen oder Kolben. Leckagen können Gase oder Flüssigkeiten betreffen und Sicherheits-, Umwelt- oder Betriebsfolgen haben.

Ursachen sind Materialauswahlfehler, falsche Einsatzbedingungen und Abnutzung. Dazu gehören unangemessene Dichtungsmaterialien für Medium und Temperatur, Temperatur- und Druckwechsel, Alterung und Verschleiß, chemische Angriffe, Montagefehler, unzureichende Vorspannung, Exzentrizität von Flanschen sowie Oberflächenrauheit und Verunreinigungen.

Typische Folgen sind Leckagen, Produktverlust, Umweltschäden, Sicherheitsrisiken und erhöhte Instandhaltungskosten. In Hochdruck- oder sicherheitskritischen Systemen kann Dichtversagen zu schweren Zwischenfällen führen und den Betrieb beeinträchtigen.

Prävention und Erkennung umfassen eine sorgfältige Materialwahl entsprechend Medium und Betriebstemperatur, die richtige Dichtungsgeometrie und Montagepraxis, sowie das Festlegen von korrekten Anzugsmomenten. Regelmäßige Lecktests wie Dichtheitsprüfungen, Druckprüfungen oder Heliumtests unterstützen die Früherkennung. Zusätzlich sollten Verschleißzustände überwacht und verschlissene Dichtungen rechtzeitig ausgetauscht werden. Gegebenenfalls ist ein Design- oder Materialwechsel sinnvoll, um wiederkehrendes Versagen zu vermeiden.

Dichtversagen ist ein verbreitetes, aber planbares Risiko in Bereichen wie Chemie, Öl und Gas, Energie, Wasser- und Abwassertechnik sowie Maschinenbau. Eine robuste Dichtungsstrategie beruht auf korrekter Auswahl, sachgemäßer Montage und regelmäßiger Prüfung.