Designkomplexität
Designkomplexität bezeichnet den Grad, zu dem ein Produkt, System oder eine Dienstleistung durch vernetzte Bausteine, Schnittstellen, Funktionsvielfalt und Nutzungs- oder Herstellungsprozesse gekennzeichnet ist, sodass Planung, Entwicklung und Wartung anspruchsvoll werden. Im Gegensatz zu rein technischer Komplexität berücksichtigt sie auch designbezogene Aspekte wie Architektur, Benutzerschnittstellen, Modularität, Variabilität und Kontextsensitivität.
Dimensionen umfassen funktionale Komplexität (Vielfalt der Funktionen), strukturelle Komplexität (Anzahl und Verflechtung von Bausteinen), zeitliche Komplexität
Ursachen sind wachsende Funktionsanforderungen, heterogene Schnittstellen, Variantenvielfalt, verteilte Systeme und Produktvariationen; Designentscheidungen wie Modularisierung, Konfigurierbarkeit und
Messung erfolgt mit Kennzahlen wie Bauteilanzahl, Kopplung und Kohäsion, Schnittstellenreichtum, Architekturmetriken, Funktionspunkte, kognitive Last und Komplexitätsindizes.
Auswirkungen sind höhere Kosten, längere Entwicklungszeiten, größere Fehleranfälligkeit, erschwerte Wartung und eingeschränkte Skalierbarkeit, oft auch geringere
Strategien zur Reduktion sind KISS-Prinzip, Modularisierung, klare Schnittstellen, Standardisierung, Parametrisierbarkeit und konsequentes Design for Variation. Dazu
Beispiele finden sich in Automobil-Infotainment-Systemen, großen Unternehmensanwendungen oder vernetzten Haushaltsgeräten.