Dentindünnung

Dentindünnung bezeichnet den Verminderungsprozess der Dicke des Zahndentins, der sich je nach Bereich des Zahnes unterschiedlich auswirken kann. Sie kann sowohl physiologisch durch Alterungsprozesse als auch pathologisch durch Verluste des Dentingewebes entstehen. Eine ausgeprägte Dünnung führt oft zu freiliegendem Wurzel- oder Dentinbereich, was die Empfindlichkeit und das Risiko weiterer Zahnschäden erhöht.

Ursachen der Dentindünnung sind vielfältig: Mechanische Einflüsse wie Attrition (Zahnabnutzung durch das Kauen) und Abrasion (mechanische Abnutzung durch äußere Gegenstände wie Zahnbürsten), chemische Einflüsse durch Erosion (Säurebelastung aus Lebensmitteln, Säurereflux) sowie fortgeschrittene Parodontalerkrankungen, die zu Gingiva-Resorption und freiliegender Wekdentinoberfläche führen. Auch kieferorthopädische Belastungen oder traumatische Ereignisse können zu localen Dentinverlusten beitragen. Zunehmend gilt, dass bereits vorhandene Zahnschmelzdefekte oder kariöse Läsionen die Dünnung an betroffenen Stellen begünstigen.

Klinische Merkmale sind erhöhte Zahnhartsubstanzempfindlichkeit gegenüber Temperatur oder Berührung, freiliegende Wurzeloberflächen sowie ästhetische Beeinträchtigungen. Diagnostisch werden klinische Untersuchung und radiografische Abklärung herangezogen; dreidimensionale Bildgebung kann in komplexen Fällen hilfreich sein, um den Substanzverlust grob abzuschätzen.

Therapie und Prävention richten sich nach Ursache und Ausmaß. Maßnahmen umfassen Desensibilisierung der Dentinhöhlen, Fluorid- oder Kalziumphosphat-Versiegelungen, reparative Restaurationsarbeiten oder eine vollständige Restauration bei fortgeschrittenen Schäden. Zur Prävention zählen gute Mundhygiene, Vermeidung schädlicher Säuren, moderierte Zahnreinigungstechniken und gegebenenfalls eine Behandlung der Grunderkrankung (z. B. Parodontitis, Bruxismus).