Conceptualisierung

Conceptualisierung bezeichnet den Prozess der Bildung, Klärung und Strukturierung von Begriffen und Konzepten, um abstrakte Phänomene greifbar zu machen und theoretische Zusammenhänge abzubilden. Sie schafft eine gemeinsame Sprache und bildet die Grundlage für Theorien, Modelle und Forschungsdesigns. Im Wissenschaftsbetrieb wird Conceptualisierung oft genutzt, um Konstrukte wie Gerechtigkeit, Lernen oder Nachhaltigkeit zu definieren, ihre Merkmale festzulegen und Beziehungen zueinander zu beschreiben.

In der Forschung wird zwischen Conceptualisierung und Operationalisierung unterschieden. Die Conceptualisierung legt die Bedeutung und die Beziehungen der Konzepte fest, während die Operationalisierung festlegt, wie diese Konzepte messbar oder beobachtbar gemacht werden. Daraus entsteht häufig ein konzeptioneller Rahmen oder ein Theoriemodell, das als Basis für Hypothesen dient.

Außerhalb der reinen Wissenschaft findet Conceptualisierung in Design, Informatik und Organisation statt: als Erstellung von Konzepten, Ontologien, Taxonomien oder konzeptionellen Modellen, die Anforderungen, Nutzerbedürfnisse und Zusammenhänge sichtbar machen. Dabei spielen Methoden wie Literaturrecherche, Stakeholder-Interviews, Concept Mapping, Glossare, Diagramme (z. B. UML oder ontologische Modelle) und Validierung eine zentrale Rolle.

Zu den Herausforderungen gehören Mehrdeutigkeiten, kulturelle Unterschiede sowie der Abgrenzung von Begriffen. Vorteile sind klar definierte Begriffe, bessere Kommunikation, Vergleichbarkeit von Studien und eine solide Grundlage für weitere Operationalisierung, Theoriebildung und Umsetzung.