Bodenerholung

Bodenerholung bezeichnet die Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit und Qualität des Bodens nach Störungen wie Erosion, Verdichtung, Intensivbewirtschaftung oder Kontamination. Ziel ist die Rückführung physischer, chemischer und biologischer Eigenschaften auf ein nachhaltiges Niveau, oft im Vergleich zu einem Referenzboden.

Wichtige Prozesse umfassen die Wiederbildung von Bodenstruktur und Porengefüge, die Ansammlung organischer Substanz und Nährstoffe sowie die Reaktivierung von Bodenbiota wie Bakterien, Pilze und Bodenwürmer. Indikatoren für den Erholungsstand sind Bodenkohlenstoff (SOC), Bodendichte, Aggregatstabilität, Wasserinfiltration, pH-Wert, Nährstoffgehalte und mikrobielle Biomasse.

Der Erholungsprozess verläuft schrittweise und hängt stark von Klima, Bodentyp, dem Ausmaß der Störung und dem Management ab. In der Regel erholt sich die Struktur relativ schnell, während SOC-Vorräte und Nährstoffbestände Jahrzehnte benötigen. In schweren Fällen können irreversible Veränderungen auftreten, die eine vollständige Rückkehr zum ursprünglichen Zustand erschweren.

Zur Unterstützung der Bodenerholung kommen natürliche Prozesse zum Einsatz oder gezielte Maßnahmen: Bodenbedeckung durch Zwischenfrüchte und Gründüngung, reduzierter oder kein Pflug, organische Substanzzufuhr (Kompost, Stallmist), Fruchtwechsel, Agroforstwirtschaft, Erosionsschutz sowie pH- und Nährstoffmanagement. Bei schweren Störungen werden Wiederbewaldung, Terrassierung oder der Aufbau von Pufferzonen eingesetzt.

Bodenerholung ist ein zentraler Bestandteil der Boden- und Landbewirtschaftung und hat Bedeutung für Ernährungssicherheit, Wasserkreislauf und Biodiversität. Sie spielt eine Rolle in internationalen Strategien zur Bodenrestauration und im Rahmen von SDG 15.