Bodenkohlenstoff

Bodenkohlenstoff bezeichnet den Kohlenstoff in organischer Substanz des Bodens, einschließlich lebender Bodenorganismen, totem Material, Humus und mikrobiell transformierter Substanzen. Global wird der Bestand im oberen Meter Boden auf rund 1.500 Gigatonnen Kohlenstoff geschätzt.

BKC beeinflusst zentrale Bodenfunktionen: Bodenstruktur und Aggregatstabilität, Wasserspeicherfähigkeit, Nährstoffpuffer und Biodiversität. Es dient außerdem als bedeutendes Kohlenstoffspeicherreservoir, dessen Größe von Klima, Landnutzung und Bodentyp abhängt.

Entstehung und Verluste: Inputs stammen aus Pflanzenrückständen, Wurzeln, organischer Düngung und Atmosphärischem CO2, das durch Photosynthese in organische Substanz überführt wird. Abbau erfolgt durch Mikroorganismen (Mineralisierung und CO2-Freisetzung). Verluste entstehen zudem durch Erosion, Auswaschung und Bodennutzung (z. B. Intensivlandwirtschaft).

Pools und Turnover: SOC besteht aus aktiven, langsamen und passiven Fraktionen; Verweilzeiten reichen von Jahren bis Jahrhunderten. Standortfaktoren bestimmen Größe und Stabilität der SOC-Pools.

Messung und Bedeutung: SOC wird als Anteil am Boden (g/kg, %) oder als Mg C pro Hektar angegeben. Messmethoden umfassen trockene Verbrennung oder chemische/gravimetrische Verfahren. In Klima- und Bodenpolitik ist SOC als Kohlenstoffsenke anerkannt; Managementmaßnahmen zielen auf Humusbildung ab, etwa reduziertem Bodenbearbeitungsaufwand, Fruchtfolgen, Begrünung, organische Düngung, Kompost, Biochar und Agroforstwirtschaft.