Wiederbildung

Wiederbildung ist ein deutscher Begriff, der Maßnahmen, Inhalte oder Prozesse beschreibt, durch die eine Person neue berufliche Kompetenzen erwirbt, vorhandene Kenntnisse auffrischt oder verloren gegangene Funktionen wieder erlernt. Der Begriff findet in verschiedenen Kontexten Anwendung, insbesondere in der beruflichen Weiterbildung sowie in der medizinischen Rehabilitation.

Im Arbeitsmarkt dient Wiederbildung dem Erhalt oder der Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit. Menschen, deren bisherige Tätigkeit durch technologische Entwicklungen, Alter oder gesundheitliche Einschränkungen beeinträchtigt ist, können durch Wiederbildung eine neue berufliche Qualifikation erwerben. Solche Maßnahmen werden oft von Arbeitsagenturen, Bildungsträgern oder Betrieben getragen oder gefördert; in Deutschland kommen Formen wie Umschulung, berufliche Weiterbildung oder Qualifizierungsmaßnahmen häufig vor.

In der medizinischen Rehabilitation bezeichnet Wiederbildung die gezielte Wiedererlernung oder Verbesserung von Funktionen nach Erkrankung oder Verletzung, etwa motorische Wiederbildung nach Schlaganfall oder sprachliche Wiederbildung bei Sprachstörungen. Sie erfolgt typischerweise in Rehabilitationskliniken oder durch therapeutische Fachkräfte wie Physiotherapeuten, Ergotherapeuten oder Logopäden.

Ablauf und Inhalte umfassen in der Regel Diagnostik, Zieldefinition, Übungs- oder Ausbildungsphasen, Praxis- und Evaluationsphasen. Die Dauer variiert stark in Abhängigkeit von Zweck, Umfang und individueller Situation.

Abgrenzung zu Umschulung: Wiederbildung wird oft als eher zielgerichtet oder zeitlich begrenzt im Vergleich zur Umschulung verstanden, die häufig eine vollständige Berufsneuqualifizierung darstellt. Dennoch überlappen die Begriffe je nach Kontext.

Etymologie: Das Wort setzt sich aus wieder (erneut) und Bildung (Ausbildung, Qualifikation) zusammen.