Benutzerprozessen

Benutzersprozesse bezeichnet man als die Abfolge von Aufgaben, die Endnutzerinnen und Endnutzer ausführen, um ein definiertes Ziel mit einem System, einer Anwendung oder einem Service zu erreichen. Sie richten sich nach dem Verhalten der Anwenderinnen und Anwender und beschreiben Interaktionen, statt ausschließlich technischer Abläufe. Typische Beispiele sind die Registrierung in einer Anwendung, die Produktsuche, der Kaufprozess oder die Self-Service-Anfrage.

Ein Benutzerprozess umfasst Schritte, Eingaben, Entscheidungen, Datenflüsse, beteiligte Rollen, Schnittstellen zu Systemen und zeitliche Abfolgen. Zur Dokumentation dienen Modelle wie BPMN oder Task-Analysen. Wichtig ist die Trennung von Benutzerhandlungen und Hintergrundprozessen, damit Front- und Backend-Architektur sichtbar werden. Durch die Modellierung lassen sich Abläufe überprüfen, verbessern oder automatisieren.

Nutzen von Benutzerprozessen: Sie unterstützen UX-Design, Prozessmanagement und IT-Architektur gleichermaßen. Durch nutzerzentrierte Methoden wie User Journeys, Personas und Task-Analysen lassen sich Friktionsquellen identifizieren, Durchlaufzeiten verkürzen und Fehlerquoten senken. Gleichzeitig hilft eine klare Prozesssicht bei Governance, Compliance und Rollenzuordnung.

Lebenszyklus und Kennzahlen: Der typische Lebenszyklus umfasst Identifikation, Modellierung, Validierung, Optimierung und Monitoring. Kennzahlen wie Durchlaufzeit, Abbruchrate, Fehlerquote, Zufriedenheit der Nutzerinnen und Nutzer sowie Varianz von Pfaden unterstützen die Priorisierung von Verbesserungen. Herausforderungen ergeben sich durch Variabilität menschlichen Verhaltens, plattformübergreifende Datenflüsse und Datenschutz. In vielen Organisationen werden Benutzerprozesse daher eng mit Geschäftsprozessen und Automatisierung verknüpft.

Beispiel: Ein Online-Einkaufsprozess umfasst Suche, Produktansicht, Hinzufügen zum Warenkorb, Checkout, Bezahlung und Bestellbestätigung; Backend-Services kümmern sich um Lager, Versand und Rechnung. Die Modellierung solcher Abläufe dient der Optimierung der Benutzerführung und der Abstimmung von Frontend- und Backend-Systemen.