Baukostensteuerung

Baukostensteuerung bezeichnet die systematische Planung, Überwachung und Steuerung von Baukosten über den gesamten Lebenszyklus eines Bauprojekts, vom ersten Entwurf bis zur Abrechnung. Ziel ist es, Kostenüberschreitungen zu vermeiden, Qualität sicherzustellen und die Wirtschaftlichkeit des Projekts zu gewährleisten.

Kernaufgaben sind die Festlegung eines Kostenrahmens, das Erstellen eines Kostenplans, die laufende Budgetüberwachung, die Analyse von Abweichungen sowie die Durchführung von Nachkalkulationen und Kostenkontrollen. Dazu gehören Risikomanagement, Wertanalysen (Value Engineering) und Änderungsmanagement bei Baumaßnahmen. Die Kosten werden in einer Kostenstruktur gegliedert (Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger) und durch Soll-Ist-Vergleiche sowie regelmäßige Berichte überwacht.

Methoden und Hilfsmittel umfassen schätzende Verfahren (Bottom-up, Top-down, parametrisierte Schätzungen), Benchmarking, Angebotsvergleiche und Referenzwerte, sowie die Integration der Kostenplanung mit der Terminplanung und ggf. Fortschrittsnachweisen oder Earned-Value-Management-Prinzipien.

Rollen: Der Baukostensteuerer bzw. Cost Engineer arbeitet eng mit dem Projektleiter, Architekten und Fachingenieuren zusammen, unterstützt den Bauherren bei Ausschreibung, Vergabe und Nachkalkulation und sorgt für transparent dokumentierte Kostenverläufe.

Bedeutung: Eine wirksame Baukostensteuerung erhöht Transparenz, reduziert Kostenrisiken und verbessert Entscheidungsgrundlagen. Herausforderungen ergeben sich durch volatile Materialpreise, Änderungswünsche, Terminverzögerungen und unklare Leistungsinhalte.