Änderungswünsche

Änderungswünsche bezeichnet formale oder informelle Anträge, die darauf abzielen, eine bestehende Produkt-, Projekt- oder Prozessdefinition zu modifizieren. Sie treten in Bereichen wie Softwareentwicklung, Produktmanagement, Fertigung und IT-Services auf. Häufig dienen sie der Anpassung an neue Anforderungen, Marktveränderungen, Fehlerbehebungen oder regulatorische Vorgaben.

Ein standardisiertes Änderungsmanagement steuert den Prozess: Einreichung des Änderungswunsches (Change Request, CR) mit Begründung, Umfang, betroffenen Komponenten, Priorität und Zeitrahmen; anschließende Bewertung der Auswirkungen auf Umfang, Zeitplan, Kosten, Qualität und Risikoprofil durch ein verantwortliches Gremium (z. B. Change Control Board) oder die Projektleitung; Entscheidung: genehmigen, ablehnen oder modifizieren; bei Genehmigung wird eine neue Baseline festgelegt und Ressourcen sowie Termine angepasst; Umsetzung erfolgt gemäß neuem Plan und anschließender Prüfung.

Dokumentation und Nachverfolgbarkeit sind Kernbestandteile: CR-Nummer, Beschreibung, Begründung, betroffene Systeme, Auswirkungen, Verantwortlicher, Status, Fristen. Veränderungen sollten in der Versionskontrolle oder im Anforderungsmanagement nachvollziehbar vermerkt werden, um Transparenz und Revisionssicherheit zu gewährleisten.

Typen von Änderungswünschen umfassen Funktionsänderungen, Fehlerkorrekturen, Leistungs- oder Sicherheitsanpassungen, regulatorische Anpassungen sowie Prozessänderungen. Die Umsetzung erfordert klare Rollen, Kriterien zur Priorisierung, effektive Kommunikation und eine strukturierte Nachverfolgung, um Risiken zu minimieren und Qualität sicherzustellen.